Stuttgart – Vor über zwei Jahrzehnten wurde der Euro als offizielle Währung eingeführt. Doch die alte D-Mark ist bei vielen Deutschen noch immer ein beliebter Schatz – und das in Milliardenhöhe!
Allein im vergangenen Jahr wurden deutschlandweit rund 53 Millionen D-Mark im Wert von etwa 27,2 Millionen Euro bei der Bundesbank umgetauscht (2023 waren es noch 58 Millionen D-Mark).
Alte Hunderter besonders gefragt beim Umtausch
In Baden-Württemberg wurden nach aktuellen Angaben der Zentralbank im Jahr 2024 mehr als 7,8 Millionen D-Mark in Bargeld (umgerechnet etwa 3,9 Millionen Euro) eingetauscht. Dabei wurden insgesamt 13.631 Transaktionen verzeichnet, bei denen alte Scheine und Münzen in Euro gewechselt wurden.

Bei rund 100.000 Umtauschaktionen tauschten die Deutschen im Durchschnitt 542 D-Mark ein. Besonders häufig wurden 100-D-Mark-Scheine (121.000 Stück) und 1-Pfennig-Münzen (12.600 Stück) eingereicht.
Noch 12,3 Milliarden D-Mark im Umlauf
Nach Angaben der Bundesbank befinden sich aktuell noch 12,3 Milliarden D-Mark im Umlauf. Die Verteilung ist dabei genau dokumentiert: 5,7 Milliarden DM in Banknoten und 6,6 Milliarden DM in Münzen.

Immer wieder kommen bei Wohnungsauflösungen überraschend alte Bargeld-Depots zum Vorschein, die dann von Findern oder Erben umgetauscht werden.
Stefan Uhl (61), ein erfahrener Antiquitätenhändler und Wohnungsräumer aus Nördlingen (Bayern), stößt regelmäßig auf solche Bargeldbestände. Uhl zu Thepik.de: „Da gibt es so einige Schätze.“
Häufiges Versteck für Bargeld: Zwischen der Bettwäsche Gerade ältere Menschen neigen dazu, ihr Vermögen zwischen Bettwäsche im Schrank zu verstecken.
Uhl: „Einmal entdeckte ich Tausende Euro zwischen den Seiten alter Bücher. In einem anderen Fall konnte ich nachträglich eine ausländische Pflegekraft entlasten, die des Diebstahls verdächtigt wurde. Ich fand genau die fehlende Summe im Schrank ihrer Kundin. Demenz spielt dabei oft eine Rolle.“
In einem weiteren Fall lag ein Bündel Geldscheine unter einem doppelten Boden in einer alten Einkaufstasche.
„Wenn Angehörige mir mitteilen, dass noch Geld in der Wohnung vermutet wird, schauen wir besonders gründlich nach. Es könnte sogar in einem alten Sofa eingenäht sein. Die Menschen sind dabei manchmal erstaunlich kreativ.“
Laut Burkhard Balz, Vorstandsmitglied der Bundesbank, war die D-Mark eine international anerkannte Währung, die auch außerhalb Deutschlands genutzt wurde. Daher dürften sich nach wie vor beträchtliche Mengen D-Mark-Bargeld im Ausland befinden.