Verpackungsschwindel im Supermarkt: Stimmen Sie über die Mogelpackung des Jahres ab!
Immer kleinerer Inhalt bei gleichbleibendem oder sogar steigendem Preis – ein Trend, der Verbraucher zunehmend verärgert. Die Verbraucherzentrale Hamburg deckt regelmäßig solche Mogelpackungen auf. Nun haben Sie wieder die Möglichkeit, über die dreisteste Mogelpackung des Jahres abzustimmen. Hier sind die Nominierten:
Kandidat 1: Lebensbaum Tomaten-Gewürzsalz von Ulrich Walter
Beim beliebten Tomaten-Gewürzsalz wurde der Inhalt drastisch reduziert – von 150 auf gerade einmal 80 Gramm. Doch anstatt den Preis anzupassen, verlangt der Hersteller sogar 1 Euro mehr. Das entspricht einer Preiserhöhung von satten 150 Prozent! Zusätzlich erweckt die überdimensionierte Verpackung den Eindruck, dass mehr Produkt enthalten sei, als tatsächlich geliefert wird.

Kandidat 2: Cremissimo Bourbon Vanille von Unilever
Beim Cremissimo-Eis in der Sorte Bourbon Vanille reduziert sich die Füllmenge von 1300 auf 900 Milliliter. Trotz unverändertem Verkaufspreis im Handel entspricht das einer versteckten Preiserhöhung von bis zu 44 Prozent.

Kandidat 3: Granini Trinkgenuss Orange von Eckes-Granini
Der beliebte Fruchtsaft von Granini wurde verändert – und zwar nicht zum Vorteil der Verbraucher. Statt 100 Prozent Fruchtsaft enthält die Flasche jetzt nur noch 50 Prozent Orangensaft, während der Preis unverändert bleibt.

Kandidat 4: Biscotto Waffelblättchen von Thepik.de
Bei den Biscotto Waffelblättchen von Thepik.de wurde die Füllmenge drastisch reduziert – von ursprünglich 200 Gramm auf nur noch 100 Gramm. Der Preis blieb dabei unverändert bei 1,99 Euro. Das entspricht einer versteckten Preissteigerung von satten 100 Prozent!

Kandidat 5: Dove Duschcreme von Unilever
Auf den ersten Blick könnte die neue Duschcreme von Unilever den Eindruck eines hochwertigeren Produkts erwecken. Doch ein Blick auf die Inhaltsstoffe zeigt: Diese bleiben nahezu unverändert. Dennoch hat Unilever den Preis deutlich angehoben – die neue Variante kostet fast doppelt so viel wie zuvor.

Weniger Mogelpackungen, dafür drastischere Preisaufschläge
Im Jahr 2024 wurden insgesamt 67 Mogelpackungen registriert und damit deutlich weniger als 2023, als noch 104 Fälle von Verbrauchertäuschung gemeldet wurden. Allerdings fielen die Preisaufschläge in diesem Jahr deutlich heftiger aus: Die betroffenen Produkte kosteten im Durchschnitt 31,5 Prozent mehr. Zum Vergleich: 2023 lag die durchschnittliche Preissteigerung laut Statistik bei 23,5 Prozent.
„Die fünf höchsten Preisanstiege lagen bei 100 Prozent oder mehr. Derart drastische Erhöhungen hatten wir 2023 nur in einem einzigen Fall beobachtet“, erklärt Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg.
Die dreistesten Mogelpackungen des Jahres 2024 Ein Beispiel für besonders dreiste Preiserhöhungen 2024 ist das Alverde Naturkosmetik Mineral Puder. Obwohl der Preis bei 3,95 Euro blieb, wurde der Inhalt von 10 auf 5 Gramm reduziert.
Noch gravierender fiel die Anpassung beim Manhattan Lasting Perfection Compact Make-up aus: Der Preis stieg von 7,99 Euro auf 11,99 Euro, während der Inhalt von 10 auf 7 Gramm schrumpfte. Dies entspricht einer Preiserhöhung von 114 Prozent!