Kunstfälschung in München – Die Kopien waren so überzeugend, dass selbst Experten auf die Täuschung hereinfielen!
Kunsthändler Silvano A. (69) und sein Sohn Tyrone A. (36), ein Online-Verkäufer, stehen seit Mittwoch in München vor Gericht. Das Vater-Sohn-Gespann wird beschuldigt, in großem Stil Auktionshäuser und Kunstsammler mit gefälschten Gemälden betrogen zu haben. Ihr illegaler Gewinn: etwa 350.000 Euro!
Die Anklage umfasst gemeinschaftlichen Betrug und Urkundenfälschung. Dem Duo droht eine Haftstrafe von bis zu zehn Jahren.
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Bereits im vergangenen Sommer wurde der Prozess gestartet, musste jedoch nach vier Verhandlungstagen ausgesetzt werden – eine Richterin hatte ein Kind bekommen. Nun stehen Vater und Sohn erneut vor Gericht.
Täuschend echt: Fake-Gemälde auf alten Leinwänden gemalt
Laut Anklageschrift ging das Duo hochprofessionell vor. Ihre vermeintlichen Kunstwerke nannten sie „Dame in einem Boot“ oder „Picknick im Park“! Gemalt wurden sie auf alten Leinwänden, um möglichst echt zu wirken.

Die beiden Angeklagten sollen laut der Staatsanwaltschaft vorgetäuscht haben, echte Ölgemälde der renommierten Impressionisten Edward Cucuel (1875 – 1954) und Leo Putz (1869 – 1940) zu besitzen. Dabei wurden sogar die Signaturen der Künstler täuschend genau nachgeahmt.
Selbst Kunst-Experten fielen auf die Fälschungen herein Nach Angaben der Anklage gelang es dem Fälscher-Paar, sogar hochangesehene Gutachter dazu zu bringen, ihre Fälschungen mit Echtheitszertifikaten und Gutachten zu versehen. Ein nahezu perfekter Betrugsversuch.
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Das Vater-Sohn-Gespann wird laut Anklage beschuldigt, in 23 Fällen gefälschte Gemälde zum Verkauf angeboten zu haben. Während echte Werke von Cucuel und Putz teils für sechsstellige Beträge verkauft werden, boten die Fälscher ihre Nachbildungen zu Preisen zwischen 2.000 und 15.000 Euro an. Ein geplanter Deal im Sommer 2019 über 65.000 Euro konnte jedoch von der Polizei verhindert werden.
Zum Auftakt des Prozesses äußerten sich die Angeklagten nicht zu den Vorwürfen. Bis Mitte März sind noch 19 Verhandlungstage angesetzt.