Verbraucherschützer warnen vor Anrufen aus den Niederlanden, da Kriminelle möglicherweise versuchen, sensible Daten zu stehlen.
„Warum erhalte ich gerade so viele Anrufe aus den Niederlanden (Spam-Anrufe)?“ – dieser Titel tauchte Anfang November in einem Post auf der Plattform „gutefrage.net“ auf.
Ein Blick auf die Kommentare zeigt, dass der Beitragsersteller mit seinem Problem nicht allein ist. Auch andere Nutzer berichten von häufigen Anrufen unbekannter niederländischer Nummern, wobei einige sogar mehrere Anrufe hintereinander erhielten.
Dieser Beitrag stimmt mit der Spam-Nummern-Liste überein, die das Portal „Clever Dialer“ monatlich veröffentlicht. Zwei der zehn häufigsten Nummern (Stand: Dezember) stammen aus den Niederlanden und haben die Vorwahl +31.
Verbraucherschützer empfehlen grundsätzlich, Anrufe von unbekannten Nummern aus dem Ausland nicht anzunehmen und auf keinen Fall zurückzurufen. Dies bestätigt auch die Verbraucherzentrale Niedersachsen auf Anfrage von CHIP.
Vorsicht, Spam: Diese Telefonnummern sollten Sie sofort blockieren
Was tun, wenn Sie einen solchen Anruf erhalten?
Es ist ratsam, die betreffende Nummer in den Einstellungen Ihres Smartphones zu blockieren. Denn unbekannte Anrufe, insbesondere aus dem Ausland, könnten auf einen Betrugsversuch hinweisen.
Kriminelle könnten versuchen, auf diesem Weg an persönliche Daten wie Bankverbindungen, PINs oder Passwörter zu gelangen. Es besteht die Möglichkeit, dass der Anrufer den Empfänger aufgrund angeblicher falscher Informationen zu einer Geldzahlung bewegen möchte, so die Verbraucherschützer.
Ein weiteres Szenario sind sogenannte Ping-Anrufe. Dabei klingelt das Telefon nur kurz, und der Anrufer legt sofort wieder auf. Die Nummer erscheint daraufhin als verpasster Anruf auf dem Display, was den Empfänger dazu verleiten soll, die Nummer zurückzurufen – und dabei auf eine kostenpflichtige Linie zu gelangen.
Haben Sie den Anruf entgegengenommen? So sollten Sie reagieren

Wer aus Versehen einen Anruf von einer Spam-Nummer entgegengenommen hat, sollte nicht in Panik geraten. Es ist entscheidend, dass keine persönlichen Informationen preisgegeben werden. Laut der Verbraucherzentrale Niedersachsen rufen seriöse Anbieter in der Regel nicht ohne Grund an und verlangen auch keine Daten am Telefon.
Zusätzlich empfiehlt es sich, eine detaillierte Notiz über das Gespräch zu machen – mit der Telefonnummer, dem Namen des Anrufers, dem Datum und der Uhrzeit sowie den besprochenen Themen.
Falls ein Angebot unterbreitet wird, ist es ratsam, klar und deutlich zu sagen, dass kein Interesse besteht. Viele Verträge können nicht telefonisch abgeschlossen werden und benötigen eine schriftliche Bestätigung.
Vorsicht ist auch bei Nummern mit der Vorwahl +44 geboten. Diese aus Großbritannien stammenden Anrufe können betrügerische Absichten verfolgen.
Weitere Vorsichtsmaßnahmen bei Anrufen mit ausländischer Vorwahl
Wer eine unbekannte Nummer mit ausländischer Vorwahl zurückruft, sollte seine Telefonrechnung aufmerksam prüfen. Spam-Nummern können möglicherweise auf einer Liste der Bundesnetzagentur stehen, die für unrechtmäßig genutzte Nummern sorgt. Falls eine Nummer auf dieser Liste erscheint, kann der betroffene Teil der Telefonrechnung beim Anbieter beanstandet werden. Die Bundesnetzagentur kann ebenfalls über rechtswidrig genutzte Nummern informiert werden.
Verbraucher sollten auch wissen, dass kostenpflichtige Nummern in bestimmten Bereichen vom Anbieter netzseitig gesperrt werden können. Wenn im Gespräch Bank- oder Kreditkartendaten weitergegeben wurden, ist es wichtig, das Konto im Auge zu behalten und gegebenenfalls die Bank zu informieren.
Zurzeit sollten alle Verbraucher besonders aufmerksam sein, da Kriminelle vermehrt Phishing-Mails im Namen von Unternehmen verschicken.