„Hitler als Linker? Das ist völlig absurd!“, erklärt der Historiker Prof. Michael Wolffsohn.
AfD-Politikerin Alice Weidel (45) behauptet im Gespräch mit dem Multimilliardär und X-Chef Elon Musk, dass Adolf Hitler im Wesentlichen ein „Linker“ gewesen sei, der den Sozialismus anstrebte – eine Behauptung, die Weidel häufig auch ihren politischen Gegnern unterstellt.
Doch der Historiker und Buchautor Prof. Michael Wolffsohn (77, „Ewige Schuld?“) widerspricht entschieden: „Alice Weidel verfolgt mit dieser Aussage das Ziel, ihrer eigenen Partei den Verdacht zu nehmen, sozialistische oder nationalsozialistische Züge zu tragen. Dabei bedient sie sich derselben PR-Methoden wie die Nationalsozialisten: Sie präsentiert sich als Nationalistin und erweckt gleichzeitig den Eindruck, eine Politik ‚für den kleinen Mann‘ zu betreiben.“
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„Bis zu 210.000 Zuhörer verfolgten das Gespräch zwischen Weidel und X-Chef Elon Musk (53) auf dessen Plattform.
Weidel äußerte die umstrittene Meinung, Hitler sei im Wesentlichen ‚links‘ gewesen, ein ‚Sozialist‘ und sogar ein ‚Kommunist‘. Die Realität jedoch zeigt ein anderes Bild: Die Nazis, insbesondere Propagandaminister Joseph Goebbels, spielten mit diesem Image. Der Begriff ‚Genosse‘ wurde zu ‚Volksgenosse‘ umgedeutet, eine Mischung aus völkischem und sozialistischem Denken. Ihr Ziel war es, den ‚Rechts‘-Flügel anzusprechen und den Kommunisten zu zeigen, dass es auch einen deutschen Sozialismus gebe – mit der international orientierten Ideologie des Kommunismus hatten sie jedoch nichts gemeinsam.“

Hitler war kein Sozialist, er setzte auf private Wirtschaft, erklärt Historiker Prof. Michael Wolffsohn (77)
Laut Historiker Prof. Michael Wolffsohn funktionierte die „Janus-Köpfigkeit“ des NS-Regimes bis zur Machtübernahme, indem sowohl Wähler aus dem linken als auch aus dem rechten Lager Hitler unterstützten. Doch nach der Machtübernahme wurde klar, dass der „Führer“ keinerlei sozialistische Absichten verfolgte. Stattdessen kooperierte er mit großen Industriebetrieben wie Krupp sowie führenden Banken wie der Dresdner Bank und der Deutschen Bank – und sicherte zu, dass deren Eigentumsverhältnisse unangetastet blieben. Hitler war ein entschiedener Befürworter der Privatwirtschaft und nicht der Verstaatlichung.
Für Wolffsohn bedeutet dies, dass „Hitlers Wirtschaftspolitik mehr auf der Förderung der Wirtschaft durch staatliche Mittel beruhte als auf einer zentralen Planwirtschaft. In der NS-Politik fanden sich eher Elemente des Keynesianismus als des Marxismus.“
Zusammenfassend erklärt Wolffsohn: „Indem man das NS-Regime und Hitler als sozialistisch darstellt, versuchen Frau Weidel und ihre AfD keinesfalls, sich von der Geschichte des Führerprinzips und der Verharmlosung des Nationalsozialismus zu distanzieren. Im Gegenteil: Sie stehen hier in der Tradition nationalsozialistischer Propaganda.“