Deutschland verstärkt seine Bemühungen, die Ostsee vor den Bedrohungen durch Russlands Aggression und Sabotageakte zu schützen. Kanzler Olaf Scholz (SPD) kündigte am Dienstag einen Bundeswehr-Einsatz an.
In Helsinki trafen sich Vertreter der NATO-Mitgliedstaaten zu einem Ostsee-Gipfel. Im Mittelpunkt standen die Angriffe auf Unterwasserkabel und die wachsende Bedrohung durch Putins Schattenflotte, eine Flotte von Schrotttankern, die mit russischem Öl beladen sind.
Scholz gab bekannt, dass die Deutsche Marine Schiffe entsenden werde, um an gemeinsamen Patrouillen teilzunehmen: „Natürlich bedeutet das, dass wir mit deutschen Schiffen die Sicherheit in der Ostsee gewährleisten.“
Laut Informationen soll die Mission zur Überwachung des Meeres zehn Schiffe umfassen. Neben Deutschland beteiligen sich auch die NATO-Neumitglieder Finnland und Schweden sowie Estland mit Militärbooten an dem Einsatz.
In den letzten Monaten wurden mehrfach Kabel und Leitungen auf dem Ostseeboden beschädigt. Am ersten Weihnachtstag wurde ein Glasfaserkabel zwischen Helsinki und Rostock getroffen. Finnische Behörden stoppten ein in Russland gestartetes Schiff, dessen Anker den Boden berührte und dabei Kabel beschädigte.

Die Sicherheit der Nato-Staaten an der Ostsee bleibt gewährleistet: Die jüngsten Vorfälle deuten auf gezielte Sabotageakte hin, die vermutlich vom Kreml organisiert wurden. Bundeskanzler Scholz bezeichnete die Situation als „sehr ernst“ und betonte, dass die Angriffe „keineswegs zufällig“ waren. Er stellte klar, dass diese Ereignisse „unsere Besorgnis erregen sollten“. Ohne explizit Russland zu benennen, wies Scholz auf Moskau hin: „Wir müssen davon ausgehen, dass sie Teil einer hybriden Strategie sind, die europäische Nationen bedroht.“
In Reaktion auf diese Bedrohungen haben sich die Ostseeländer der Nato entschlossen, geschlossen vorzugehen. Erst kürzlich musste ein manövrierunfähiger Tanker der russischen Schattenflotte vor der Küste Rügens abgeschleppt werden.