Tupperware zieht sich aus Europa zurück: Das Ende nach 78 Jahren
Die Ära der Tupperpartys ist vorbei: Nach 78 Jahren stellt der bekannte Hersteller Tupperware nun offiziell seine Geschäftstätigkeit in Europa ein. Ab sofort können keine neuen Lizenzverträge mit der US-Obergesellschaft mehr geschlossen werden, wie die Webseite des Unternehmens bestätigt. Die Entscheidung, das Geschäft in Deutschland und Österreich zu beenden, fiel am 8. Januar 2025.
Tupperware, ursprünglich bekannt für die beliebten Frischhaltedosen und die ikonischen Tupperpartys, musste in den letzten Jahren sinkende Umsätze hinnehmen. Das Unternehmen, mit Sitz in Orlando, Florida, verzeichnete über Jahrzehnte hinweg hohe Gewinne, konnte jedoch angesichts der wachsenden Konkurrenz und einer schwierigen Marktlage nicht mehr ausreichend mit den Veränderungen in der Branche mithalten. Bereits 2024 gab es erste Hinweise auf Liquiditätsprobleme, und die Schließung der einzigen Fabrik wurde bereits im Juni 2024 angekündigt.
Von dem Rückzug sind in Europa insgesamt etwa 100.000 Berater und Mitarbeiter betroffen. Besonders tragisch: Auch die Produktionsstätte in Aalst, Belgien, wird geschlossen, wodurch 270 Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze verlieren. Zukünftig wird sich Tupperware auf Märkte in Mittel- und Nordamerika, Brasilien, China und Indien konzentrieren.
Insolvenz und finanzielle Probleme
Die Insolvenz von Tupperware folgte auf monatelange Verhandlungen mit Lieferanten und Kreditgebern, während das Unternehmen mit einer Schuldenlast von rund 700 Millionen US-Dollar kämpfte. Vor allem die starke Konkurrenz im Onlinehandel stellte eine zunehmende Bedrohung dar. Im Zuge der Insolvenz fiel die Tupperware-Aktie um dramatische 57 Prozent und ist mittlerweile nur noch einen Bruchteil ihres früheren Werts wert.
Was passiert mit den Garantieansprüchen?
Tupperware gewährt auf viele seiner Produkte eine 30-jährige Garantie. Diese betrifft Material- und Herstellungsfehler, jedoch nicht Schönheitsfehler, normale Abnutzung oder Schäden durch unsachgemäßen Gebrauch. Auch wenn das Unternehmen insolvent geht, bleibt das Garantieversprechen für fehlerhafte Produkte bestehen – jedoch nur solange das Unternehmen nicht seinen Betrieb vollständig einstellt. Die Insolvenz führt nicht automatisch zu einem Erlöschen der Ansprüche, aber sobald Tupperware den Betrieb endgültig aufgibt, entfallen diese.