Chemnitz: „Supervater“ enttarnt – hinter der Fassade lauert das Grauen
Die Maske des vermeintlich warmherzigen Familienvaters ist gefallen. Zurück bleibt der erschütternde Blick auf einen Mann, der das Leben seiner eigenen Kinder zerstörte.
Steffen H. (64) wurde als alleinerziehender Vater von acht Kindern bekannt – einst mit vollem Namen in den Medien gefeiert. Die Presse berichtete mehrfach über ihn, taufte ihn liebevoll „Papawittchen“, weil er seine sieben Kinder wie Schneewittchens Zwerge umsorgte.
Er inszenierte sich als Vorzeige-Vater
Auch ThePik berichtete damals oft über den Mann mit dem scheinbar großen Herzen. Nach einem Fernsehbericht im Jahr 2008 verliebte sich Mandy K. (damals 25) in ihn. Die beiden wurden ein Paar, bekamen fünf weitere Kinder.
Dann wurde es still um die Familie. Sie zog sich aus der Öffentlichkeit zurück, verließ Leipzig und ließ sich in Oberwiesenthal nieder. Doch hinter den verschlossenen Türen begann das wahre Drama.

Jahrelanger Missbrauch: Steffen H. vor Gericht
Am 5. Februar 2025 richten sich erneut die Kameras auf Steffen H. – doch diesmal nicht als gefeierter Supervater, sondern als Angeklagter im Chemnitzer Landgericht. Hinter verstecktem Gesicht muss er sich schwerwiegenden Vorwürfen stellen.
Über viele Jahre hinweg soll er zehn seiner eigenen Kinder sowie zwei befreundete Kinder auf grausame Weise missbraucht haben. Die Staatsanwaltschaft klagt ihn unter anderem wegen schweren sexuellen Missbrauchs an. Die Details der Anklage sind so abscheulich, dass sie kaum in Worte zu fassen sind.

Steffen H. legte ein umfassendes Geständnis ab. „Ich schäme mich für die abscheulichen Taten an meinen eigenen Kindern und zwei befreundeten Mädchen,“ erklärte der gelernte Graveur vor Gericht. Mittlerweile hat ihn die Mutter seiner fünf jüngsten Kinder verlassen.
Doch das volle Ausmaß seines Handelns scheint er noch immer nicht zu begreifen. „Ich möchte eine Therapie machen, damit mir meine Kinder verzeihen. Ich liebe sie doch trotzdem sehr,“las er stockend von einem vorbereiteten Zettel ab – Worte, die angesichts des Leids, das er seinen Opfern zufügte, kaum glaubwürdig klingen. Manche Kinder waren zum Zeitpunkt der Taten kaum drei Jahre alt.
Prozess geht weiter – H. drohen bis zu zehn Jahre Haft
Für den Prozess sind noch fünf weitere Verhandlungstage angesetzt. Durch sein Geständnis ersparte Steffen H. seinen Opfern zumindest die belastende Aussage vor Gericht. Doch für den Mann, der einst als „Papawittchen“ bekannt war, könnte das Urteil hart ausfallen – ihm drohen bis zu zehn Jahre Haft.
Hilfe und Unterstützung bei sexuellem Missbrauch
Falls Sie den Verdacht haben, dass ein Kind in Ihrem Umfeld misshandelt oder missbraucht wird, oder wenn Sie etwas beunruhigt, können Sie sich anonym an das „Hilfetelefon Sexueller Missbrauch“ wenden:
📞 0800 / 22 55 530 (kostenfrei)
Kinder und Jugendliche, die selbst betroffen sind, finden montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr Unterstützung bei der „Nummer gegen Kummer“:
📞 116 111
💬 Online-Beratung per Chat auf der Website verfügbar.
Menschen mit pädophilen Neigungen können sich diskret und anonym an das Präventionsprojekt „Kein Täter werden“ der Berliner Charité wenden:
📞 030 / 450 529 450
🔗 Mehr Infos auf der Website – es gilt die ärztliche Schweigepflicht.