Mein Aufstieg von Alice Weidel zur mächtigsten Politikerin der AfD begann 2024 auf einem hitzigen Parteitag in Rottweil (Baden-Württemberg). Dort legte sie den Grundstein für ihre Machtposition und stellte sich als Kandidatin für das Amt der AfD-Kanzlerkandidatin auf.
Besonders brisant: Wegen dieses Parteitages läuft nun eine Klage vor dem Landgericht Stuttgart!
Schwerer Vorwurf gegen die „Rechtsstaatspartei“
Doris Fürstin von Sayn-Wittgenstein (70, AfD) erhebt in einer internen Analyse schwere Vorwürfe gegen ihre eigene Partei. Sie behauptet, dass die Weidel-Vertrauten Markus Frohnmaier (34) und Emil Sänze (75) in Rottweil illegal als AfD-Landesvorsitzende wiedergewählt wurden und dabei Unterstützung von Alice Weidel erhielten. Ein massiver Vorwurf gegen die selbsternannte „Rechtsstaatspartei“.
Es liegt die 18-seitige Klage (Az. 29 O 41/25) vor, doch auf Anfrage bleibt die Fürstin stumm: „Kein Kommentar“.


Doris von Sayn-Wittgenstein, eine Rechtsanwältin, stand 2017 kurz davor, Vorsitzende der AfD zu werden, wurde jedoch 2019 aufgrund ihrer Kontakte zu Rechtsextremen aus der Partei ausgeschlossen – kämpfte sich jedoch erfolgreich wieder zurück.
Weidel äußert sich empört: „Sie stehlen uns unsere Lebenszeit!“
Am 24. Februar, um 10.39 Uhr, kam es auf dem chaotischen Parteitag in Rottweil zu einer überraschenden Ankündigung des Versammlungsleiters: „Ich eröffne hier diesen Parteitag und schließe ihn damit auch wieder.“ Der Grund: Die Halle war überfüllt, das Ordnungsamt ließ niemanden mehr hinein.

Dann der Eklat! Die Landesvorsitzenden Frohnmaier und Sänze entscheiden sich einfach, einen neuen Parteitag zu starten – obwohl laut Zeugen bereits mehrere Teilnehmer den Saal verlassen hatten. Und Alice Weidel? Ihr geht alles nicht schnell genug! Sie ruft ins Mikrofon: „Stellt keine schwachsinnigen Anträge mehr! Ihr stehlt uns unsere Lebenszeit!“
Die Klägerin argumentiert, dass der AfD-Parteitag nicht hätte stattfinden dürfen
Die Klägerin, Fürstin Sayn-Wittgenstein, hatte zunächst beim Landesschiedsgericht der AfD Klage eingereicht. Da dieses jedoch nie eine Entscheidung traf, wandte sie sich nun an das Landgericht.
Die drei Hauptvorwürfe der Fürstin lauten wie folgt:
► Sie wurde nicht zum Parteitag eingeladen, obwohl sie für den Vorstand kandidieren wollte.
► Der Parteitag wurde vom Versammlungsleiter vorzeitig beendet, obwohl er dies nicht hätte tun dürfen.
► Wegen Überfüllung wurden viele AfD-Mitglieder vor der Halle abgewiesen, während andere nach der Rede des Versammlungsleiters in dem Irrglauben, der Parteitag sei beendet, frühzeitig nach Hause gingen.
Auf eine Anfrage reagierte Alice Weidel nicht. Allerdings wies ihr enger Vertrauter, Sänze, sämtliche Vorwürfe zurück. Laut ihm seien die Einladungen zum Parteitag automatisch an alle Mitglieder verschickt worden. Zudem sei der Versammlungsleiter nicht berechtigt gewesen, den Parteitag vorzeitig zu beenden. Und: „Kein Mitglied wurde abgewiesen.“
Die Expertin meint, dass die Klage „Erfolg haben könnte“
Parteienrecht-Expertin Prof. Dr. Sophie Schönberger (46) erklärt: „Sollte die Schilderung der Klägerin zutreffen, wären das äußerst schwerwiegende Mängel im demokratischen Verfahren, die den Parteitag anfechtbar machen. Ein gerichtliches Vorgehen hätte hier durchaus Aussicht auf Erfolg.“