Es war zweifellos DER Moment in einem Spiel, das ohnehin von emotionalen Höhepunkten nur so strotzte.
Nach dem Tor zum 4:1-Endstand (90.+4) durch den 18-jährigen Otto Stange gegen Fortuna Düsseldorf sanken der Torschütze und der erfahrene Torschütze Daviel Selke (30) gemeinsam auf den Rasen und zeigten mit ihren Zeigefingern zum Himmel.
Hier betet HSV-Stürmer Selke mit seinem Schützling!
„Wir haben Jesus gedankt. Das war ein tolles Tor von Otto. Wir beide haben eine besondere Beziehung zueinander. Ich freue mich riesig für den Jungen. Er hört zu, lernt viel und ist extrem fleißig. Es ist wirklich bewundernswert, sich in seinem Alter so zu belohnen, wie er es tut“, lobt Hamburgs Knipser Selke den aufstrebenden Youngster, der in seinem zehnten Zweitliga-Einsatz (insgesamt 124 Minuten Einsatzzeit) bereits sein zweites Saisontor erzielte.
Selke weiter: „Das gemeinsame Gebet war nicht abgesprochen. Es passierte ganz instinktiv.“
Im kommenden Spiel beim 1. FC Magdeburg (14.3., 18.30 Uhr) wird es jedoch zu keiner solch rührenden Szene kommen. Denn: Selke, der mit 17 Toren beste Torschütze des HSV, wird aufgrund einer Sperre fehlen. Vielleicht wird dann der von seinem Sehnenabriss genesene Torjäger Robert Glatzel (30) für ihn in den Kader rücken.
Der Gelbsünder zeigte sich genervt: „Ich ärgere mich über die 5. Gelbe Karte. Ich finde nicht, dass das Gerangel mit einem Düsseldorfer (Hoffmann, d. Red.) von mir aktiv ausging. Ich habe nicht ganz verstanden, dass ich dafür auch noch Gelb bekommen habe.“
Freuen konnte sich jedoch nicht nur Selke, dass sein Kopfball-Treffer zum 2:1 (40.) zuvor im Training einstudiert wurde und so hervorragend klappte. Vor seinem Tor reckte der spätere Torschütze demonstrativ seinen kleinen Finger in Richtung Passgeber Jean-Luc Dompé (29). Der Torschütze erklärte: „Dieses Zeichen bedeutete 1 (erster Pfosten, d. Red.). Es ist eine einstudierte Variante. Grüße an Coach Merlin Polzin und das Trainerteam. Die meisten in der Liga erwarten mich mittlerweile auf 2 (zweiter Pfosten, d. Red.), aber das haben wir gut geprobt, und es hat super funktioniert.“