Trump überrascht mit Kurswechsel: 90-Tage-Zollpause – Ausnahme China
US-Börsen jubeln, Anleger investieren – doch für China zieht Trump die Daumenschrauben deutlich an
US-Ex-Präsident Donald Trump sorgt erneut für Schlagzeilen in der globalen Handelspolitik. Auf seiner Plattform Truth Social verkündete er am Mittwoch überraschend eine 90-tägige Aussetzung der reziproken Strafzölle für zahlreiche Länder – mit einer prominenten Ausnahme: China.
Statt länderspezifischer Gegenzölle führt Trump vorübergehend einen einheitlichen Zollsatz von zehn Prozent ein. Die Maßnahme gilt mit sofortiger Wirkung und soll laut Trump für „mehr Stabilität und Fairness im Welthandel“ sorgen. „Die Menschen waren ein wenig nervös und besorgt – man muss flexibel bleiben“, sagte Trump bei einer Veranstaltung nahe des Weißen Hauses zu seinem überraschenden Kurswechsel.
Börsen feiern Zollpause – massive Kursgewinne
Die Märkte reagierten prompt auf die Ankündigung: Der Dow Jones-Index legte kurz nach Trumps Aussage um fast sechs Prozent zu und kletterte auf 39.790 Punkte. Der S&P 500 verbuchte ein Plus von 6,4 Prozent, während die Technologiebörse Nasdaq um ganze acht Prozent zulegte. Eine kurzfristige Euphorie, die sogar Auswirkungen auf den Zugang zu Online-Brokern hatte.
So war das beliebte Trading-Portal Trade Republic am Abend zeitweise nicht erreichbar. Auf AlleStörungen.de meldeten Nutzer über 7000 Ausfälle, mutmaßlich ausgelöst durch den plötzlichen Ansturm auf den Aktienmarkt.
China bleibt außen vor – 125-Prozent-Strafzölle
Ein Land jedoch profitiert nicht von der Zollpause: China. Für sämtliche Warenimporte aus der Volksrepublik treten laut Trump sofortige Strafzölle in Höhe von 125 Prozent in Kraft. Seine Begründung: „Irgendwann – hoffentlich bald – wird China begreifen, dass die Zeiten, in denen sie die USA und andere Länder ausnehmen konnten, endgültig vorbei sind.“
Die Verschärfung kommt zu einem heiklen Zeitpunkt: Nur wenige Stunden zuvor hatte China selbst seine Importzölle auf US-Waren auf 84 Prozent angehoben und angekündigt, „bis zum Ende“ Widerstand leisten zu wollen.
Insider-Tipp vor der Ankündigung?
Ein besonders pikantes Detail sorgt im Netz für Gesprächsstoff: Nur vier Stunden vor Bekanntgabe der Zollpause ließ Trump auf Truth Social verlauten: „Jetzt ist ein großartiger Moment, um zu kaufen.“ Gemeint waren natürlich Aktien – und seine Follower, so scheint es, hörten auf ihn.
Trumps Zollstrategie: Wirtschaftlicher Neustart oder teures Risiko?
Seit seinem Amtsantritt im Januar setzt Ex-Präsident Donald Trump verstärkt auf Importzölle als wirtschaftspolitisches Instrument. Seine Botschaft: Durch höhere Abgaben auf ausländische Waren sollen Unternehmen motiviert – oder sogar gezwungen – werden, ihre Produktion zurück in die USA zu verlagern und so die heimische Industrie anzukurbeln.
Doch zahlreiche Wirtschaftsexperten zeigen sich skeptisch. Ihrer Meinung nach ist fraglich, ob dieser Ansatz kurzfristig Wirkung zeigt – oder überhaupt den gewünschten Effekt erzielt. Zudem warnen sie vor möglichen Nebenwirkungen, wie etwa einem Anstieg der Inflation, der Verbraucher und Wirtschaft gleichermaßen belasten könnte.