Nicht nur reden, sondern handeln – genau das scheint das Prinzip von DB-Regio-Chefin Evelyn Palla (52) zu sein. Als einziges Vorstandsmitglied mit eigener Lokführerlizenz bringt sie nicht nur Management-Erfahrung, sondern auch echtes Bahn-Know-how mit – und könnte laut Insiderinformationen sogar als mögliche Nachfolgerin von Bahnchef Richard Lutz (60) gehandelt werden.
Hintergrund: Die Union plant offenbar tiefgreifende Veränderungen im Bahn-Management. Bahnchef Lutz, dessen Vertrag noch bis 2027 läuft (Grundgehalt rund 1 Million Euro plus Boni), soll demnach gemeinsam mit weiteren Vorständen in den kommenden Monaten abgelöst werden.
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Wird sie die neue Spitze der Bahn? Evelyn Palla im Fokus
Zum ersten Mal steht eine Frau als potenzielle Nachfolgerin an der Spitze der Deutschen Bahn im Raum: Evelyn Palla (52). Die gebürtige Südtirolerin bringt internationale Wirtschaftserfahrung mit – sie studierte Betriebswirtschaftslehre und arbeitete in Metropolen wie London, München, Mailand und Tokio, unter anderem für Siemens, Infineon und E.on.
2019 wechselte sie von der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB) zur Deutschen Bahn und übernahm die Finanzverantwortung bei der DB Fernverkehr AG. Seit 2022 gehört sie zum Vorstand der Deutschen Bahn AG und leitet als Vorstandsvorsitzende die DB Regio – also den Regionalverkehr. Ihr Vertrag wurde 2023 bis zum Jahr 2030 verlängert.
Beliebt, kompetent, bodenständig
Unter den Mitarbeitenden genießt Evelyn Palla hohes Ansehen – aus gutem Grund. Während der Fernverkehr der Bahn oft mit Pünktlichkeitswerten um die 60 Prozent zu kämpfen hat, liegt der Regionalverkehr unter ihrer Führung bei beeindruckenden 90 Prozent.
Doch nicht nur Zahlen sprechen für sie: Palla interessiert sich ehrlich für den Alltag der rund 12.800 Beschäftigten im Regionalbetrieb. Um die Realität ihrer Kolleginnen und Kollegen besser zu verstehen, absolvierte sie vergangenes Jahr sogar den Lokführerschein.
„Ich war schon immer fasziniert davon, was unsere Kolleginnen und Kollegen am Zug jeden Tag leisten. Ich wollte das noch besser verstehen – und auch spüren“, erklärt sie in einem offiziellen Bahn-Video.
Eine Führungskraft, die nicht nur vom Schreibtisch aus regiert, sondern bereit ist, die Perspektive der Basis einzunehmen – das macht Evelyn Palla zu einer ernsthaften Kandidatin für die Zukunft der Deutschen Bahn.

Für Evelyn Palla war es eine echte Herausforderung, sich der Lokführer-Ausbildung zu stellen – angefangen beim Eignungstest, bei dem unter anderem Fitness und Reaktionsfähigkeit geprüft werden. Inmitten eines vollen Terminkalenders büffelte die Bahn-Managerin abends und an den Wochenenden für die Prüfung. „Die Prüfung war wirklich anspruchsvoll – und mein Kalender ist ohnehin schon randvoll“, sagt sie.
Besonders anspruchsvoll sei das Bremsen gewesen: „Das ist tatsächlich das Schwierigste. Man muss ein Gefühl für die enorme Kraft und Energie des Zuges entwickeln.“
Trotz aller Anstrengung hat Palla eine klare Botschaft: „Einen Zug zu steuern ist eine riesige Herausforderung – aber auch ein absolut großartiges Gefühl.“
Und wer weiß – vielleicht steuert sie in Zukunft nicht nur Lokomotiven, sondern den gesamten Bahnkonzern.