Alte Sonnencreme im Visier: Wie gefährlich ist sie wirklich? Experten klären auf

Alte Sonnencreme: Unterschätztes Krebsrisiko? Das sagen Experten

Sonnencreme ist ein unverzichtbarer Schutz vor den gefährlichen Folgen der UV-Strahlung. Doch was viele Verbraucher nicht wissen: Mit der Zeit kann sich die Zusammensetzung von Sonnenschutzmitteln verändern mit potenziell gesundheitsschädlichen Folgen. Neue Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass insbesondere veraltete Sonnencremes ein Krebsrisiko bergen könnten.


Kann alte Sonnencreme wirklich krebserregend sein?

Untersuchungen internationaler Forscherteams unter anderem aus Frankreich und den USA zeigen: Bei bestimmten UV-Filtern in Sonnencremes kann es bei längerer Lagerung zu chemischen Reaktionen kommen, durch die bedenkliche Substanzen entstehen.

Besonders im Fokus: Octocrylen. Dieser chemische UV-Filter wird in vielen herkömmlichen Sonnencremes verwendet. Studien belegen, dass sich bei längerer Lagerung daraus Benzophenon bilden kann eine Substanz, die von der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) als möglicherweise krebserregend eingestuft wird.


Expertenmeinungen gehen auseinander

Die Einschätzung zur tatsächlichen Gefährdung ist unter Experten umstritten.

  • Stiftung Warentest stuft die untersuchten Sonnencremes trotz möglicher Spuren von Benzophenon weiterhin als unbedenklich ein.

  • Die Verbraucherzentrale hingegen empfiehlt, ältere Sonnencremes mit Octocrylen nicht mehr zu verwenden insbesondere, wenn sie bereits geöffnet waren oder lange der Sonne ausgesetzt wurden.


Wie erkennen Verbraucher kritische Produkte?

Octocrylen muss auf der Inhaltsstoffliste (INCI) jeder Sonnencreme angegeben sein. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte beim Kauf darauf achten, dass dieser Stoff nicht enthalten ist insbesondere, wenn die Creme bereits ein Jahr oder länger im Badezimmerschrank liegt.

Auch Tagescremes mit Lichtschutzfaktor können Octocrylen enthalten und unterliegen denselben Risiken.


Anwendungshinweise: So schützt Sonnencreme wirklich

Unabhängig vom Produkt rät das Bundesamt für Strahlenschutz zur großzügigen Anwendung:
Ein Erwachsener sollte rund vier gehäufte Esslöffel Sonnencreme pro Anwendung auftragen bei einer 200-ml-Flasche reicht das für etwa fünf Anwendungen.

Bei Lichtschutzfaktor 50 bedeutet das: Bis zu 50-mal länger in der Sonne bleiben als ungeschützt – sofern korrekt eingecremt wird.

Wichtig: Nachcremen, vor allem nach dem Baden oder Schwitzen, ist unerlässlich, um den Schutz aufrechtzuerhalten.


Fazit:

Alte Sonnencreme ist kein harmloses Risiko. Verbraucher sollten besonders bei Produkten mit Octocrylen vorsichtig sein, Mindesthaltbarkeitsdaten beachten und im Zweifel lieber zur frischen Tube greifen für einen sicheren Sommer ohne unerwünschte Nebenwirkungen.