„Rechtsextrem“-Label zeigt Wirkung – So reagiert die Wählerschaft

Nach dem Verfassungsschutz-Urteil: Neue Umfrage zeigt – AfD bleibt stabil, Union verliert gleichauf

Die Debatte um ein mögliches AfD-Verbot spitzt sich zu – doch wie reagiert die Wählerschaft?

Drei Tage ist es her, dass der Verfassungsschutz die AfD offiziell als „gesichert rechtsextremistisch“ eingestuft hat – ein politisches Erdbeben, das bundesweit eine hitzige Debatte über ein mögliches Parteiverbot ausgelöst hat. Doch was bedeutet dieser Schritt tatsächlich für die politische Stimmung im Land?

Eine aktuelle INSA-Umfrage für Thepik.de (Erhebungszeitraum: 2. bis 5. Mai) liefert eine überraschend nüchterne Antwort: Der große Knall bleibt aus.

Zwar verliert die AfD gegenüber der Vorwoche leicht an Zustimmung (minus 0,5 Prozentpunkte), kommt aber weiterhin auf solide 24,5 Prozent exakt derselbe Wert wie die Union, die ebenfalls einen halben Punkt einbüßt. Beide Parteien liegen damit unverändert Kopf an Kopf an der Spitze der politischen Landschaft.

SPD mit kleinem Plus, Grüne und Linke stabil

Auf dem dritten Platz kann sich die SPD leicht verbessern und erreicht nun 16 Prozent (+0,5). Die Grünen verharren stabil bei 11 Prozent, ebenso die Linke bei 10 Prozent. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) bleibt mit 4 Prozent unter der Fünf-Prozent-Hürde.

Einziger klarer Gewinner dieser Woche: Die FDP legt um einen Prozentpunkt zu und kommt ebenfalls auf 4 Prozent bleibt aber damit weiterhin weit von einer Regierungsbeteiligung entfernt.

Rechnerische Mehrheiten rücken in weite Ferne

Interessant wird es beim Blick auf die rechnerischen Koalitionsoptionen: Da aktuell rund 14 Prozent der Stimmen auf Parteien entfallen, die an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern, reicht bereits ein Stimmenanteil von 43 Prozent für eine Mehrheit im Bundestag.

Doch CDU/CSU und SPD kämen gemeinsam derzeit lediglich auf 40,5 Prozent zu wenig für eine Regierungsbildung.

Mögliche Alternativen wären:

  • Schwarz-Rot-Grün mit 51,5 Prozent

  • Schwarz-Rot-Rot mit 50,5 Prozent

  • oder sogar ein rechnerisch möglicher, aber hoch umstrittener Block aus CDU/CSU und AfD mit 49 Prozent

Fazit: Trotz politischem Donnerschlag um die AfD zeigt sich der Wählerwille bemerkenswert unbeeindruckt. Die Fronten scheinen verhärtet ein Verbot der Partei könnte politisch mehr Dynamik auslösen als aktuell messbar ist.