Smarte Fahrzeuge gegen Falschparker – so funktioniert die automatische Erkennung

Hightech gegen Parksünder: Stuttgart testet smarte Scan-Autos – das steckt dahinter

Stuttgart – Ein technologischer Umbruch rollt auf deutsche Straßen zu. Statt wie bisher Ordnungskräfte zu Fuß auf die Jagd nach Falschparkern zu schicken, setzen Städte künftig auf digitale Helfer mit Kameraauge.

Seit März erlaubt ein neues Landesgesetz in Baden-Württemberg offiziell den Einsatz sogenannter Scan-Fahrzeuge, die parkende Autos automatisch kontrollieren. In Stuttgart läuft aktuell ein viel beachteter Pilotversuch mit modernster Technik und hohem Effizienzpotenzial.

Kameras statt Klemmbrett: So funktionieren die digitalen Kontrolleure

Die mit Kameras ausgestatteten Fahrzeuge scannen im Vorbeifahren parkende Autos. Dabei werden Kennzeichen, Standort und Uhrzeit exakt erfasst. Die Software prüft in Echtzeit, ob das Auto korrekt geparkt wurde etwa ob für einen kostenpflichtigen Platz auch tatsächlich ein Ticket gelöst wurde. Ebenso identifizieren die Systeme Falschparker, die beispielsweise auf Radwegen, Busspuren oder im Halteverbot stehen.

Datenschutz bleibt gewahrt: Nur Daten von ordnungswidrig abgestellten Fahrzeugen werden temporär gespeichert und das auch nur für die Dauer eines Bußgeldverfahrens. Korrekt geparkte Autos verschwinden sofort aus dem System.

Was früher mehrere Mitarbeiter in vielen Stunden erledigten, schafft nun ein einziges Auto in Rekordzeit. Bis zu 1000 Fahrzeuge pro Stunde lassen sich laut Behörden mit einem Scan-Fahrzeug erfassen im Vergleich zu etwa 50 Autos pro Stunde bei einer manuellen Kontrolle zu Fuß.

Das bedeutet: Mehr Effizienz, mehr Sicherheit und mehr Fairness im Straßenverkehr. Besonders für Fußgänger, Radfahrer und den öffentlichen Nahverkehr ist eine konsequentere Kontrolle von Falschparkern ein Gewinn. Denn blockierte Wege und Haltestellen könnten so schneller wieder freigegeben werden.

Testbetrieb in Stuttgart: Noch keine Strafen, aber Vorsicht!

Aktuell läuft die neue Technik im Bereich der Universität Hohenheim allerdings noch im Testbetrieb. Bedeutet: Wer hier beim Falschparken erwischt wird, bekommt (noch) keinen Strafzettel vom Scan-Auto. Doch aufgepasst: Die regulären Ordnungskräfte sind weiterhin im Einsatz und stellen wie gewohnt echte Knöllchen aus.

Wann und ob die automatisierte Parkraumüberwachung auch in weiteren Städten Baden-Württembergs oder deutschlandweit startet, ist derzeit noch offen.

Blick ins Ausland: Andere Länder sind bereits weiter

In Frankreich und den Niederlanden gehört die smarte Kontrolle längst zum Alltag. Besonders Amsterdam gilt als Vorreiter hier konnten die Kosten für die Parkraumüberwachung um rund 50 Prozent gesenkt werden. Auch die Akzeptanz in der Bevölkerung sei hoch, berichten Behörden.

Ob Deutschland dem Beispiel folgt, hängt nun vom Erfolg des Tests in Stuttgart ab. Klar ist: Die Zukunft der Parkraumüberwachung wird digital und sie hat längst begonnen.