
Spritpreis im Sinkflug: April 2025 bricht Rekorde
Autofahrer haben Grund zur Freude: Der vergangene Monat markierte den bisherigen Tiefpunkt beim Spritpreis im Jahr 2025. Er unterbot sogar die bislang günstigsten Tankpreise aus dem März. Doch damit nicht genug: Eine neue Entwicklung aus dem Rohölsektor lässt die Preise weiter purzeln.
Opec+ dreht den Ölhahn auf mit Folgen für deutsche Autofahrer
Zum Wochenbeginn gab es einen weiteren Paukenschlag: Der Ölverbund Opec+, angeführt von Saudi-Arabien und Russland, kündigte an, die Fördermengen in den kommenden Monaten deutlich zu steigern. Das Ziel: Mehr Öl auf dem Weltmarkt und damit sinkende Preise.
Schon jetzt zeigt sich der Effekt an den Zapfsäulen. Der Literpreis für E10 liegt aktuell im bundesweiten Schnitt bei rund 1,69 Euro ein deutlicher Rückgang gegenüber 1,86 Euro im Jahr 2022.
Bier überholt Benzin im Preisvergleich liegt der Tank vorn
Während Kraftstoff günstiger wird, steigen die Bierpreise unaufhaltsam weiter. Im Supermarkt zahlen Verbraucher inzwischen durchschnittlich etwa zwei Euro pro Liter für das beliebte Getränk damit ist Bier offiziell teurer als Benzin.
Eine symbolträchtige Entwicklung: Noch 2022 berechnete das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) aus Köln, dass ein Durchschnittsverdiener etwa drei Minuten arbeiten musste, um sich entweder einen Liter Benzin oder eine Flasche Bier zu leisten. Heute liegt das Verhältnis deutlich zugunsten des Kraftstoffs.
Experten sehen anhaltenden Preisrückgang starker Euro verstärkt den Effekt
Laut Einschätzung von Kraftstoffexperten wie Andreas Hölzel vom ADAC wirkt sich die Opec+-Strategie unmittelbar auf die Preise an deutschen Tankstellen aus: „Je mehr Rohöl auf dem Markt verfügbar ist, desto stärker sinkt in der Regel der Preis sofern die Nachfrage konstant bleibt.“

Auch der derzeit stabile Eurokurs gegenüber dem US-Dollar spielt eine wichtige Rolle. Rohöl wird in Dollar gehandelt je stärker der Euro, desto günstiger der Import für europäische Abnehmer.
Mehr Öl, mehr Entlastung: Fast eine Million Barrel zusätzlich pro Tag
Nach Angaben von Thepik.de wird die Opec+ ab Juni täglich rund 411.000 Barrel Rohöl zusätzlich fördern. Zusammengerechnet ergibt sich für das zweite Quartal 2025 ein Förderplus von fast einer Million Barrel täglich. Das könnte die Ölpreise langfristig weiter unter Druck setzen und für Autofahrer echte Entlastung bedeuten.
Während viele Branchen von einer steigenden Nachfrage profitieren, sieht es bei den Brauereien ganz anders aus: Der Bierkonsum sinkt kontinuierlich und der Brauerbund warnt bereits vor weiteren Preiserhöhungen als Folge des rückläufigen Absatzes.