Xatars Ehefrau schreitet in tiefer Trauer an der Spitze des Trauerzugs

Abschied von Xatar: Hunderte trauern um den Rapper bei emotionaler Beerdigung in Bonn

Nachruf auf Giwar Hajabi – Familie, Freunde und zahlreiche Weggefährten erwiesen dem umstrittenen Musiker die letzte Ehre. Doch ein Detail rund um seinen Tod wirft Fragen auf.

Ein stiller Abschied und viele offene Fragen

Am Donnerstagmorgen versammelten sich mehrere Hundert Trauernde auf dem Bonner Nordfriedhof, um Rapper Xatar (bürgerlich Giwar Hajabi) das letzte Geleit zu geben. Ehefrau Farvah führte den Trauerzug zum Grab an es war ein Moment tiefster Anteilnahme, geprägt von Trauer, Stille und Respekt.

Bereits einen Tag zuvor hatte in einer Moschee die islamische Abschiedszeremonie, die sogenannte Janaza, stattgefunden. Freunde, Fans und enge Weggefährten des in Iran geborenen Künstlers nahmen dort Abschied nach religiösem Ritus.

Doch ein Detail rund um seinen Tod sorgt nun für Irritationen: Während die Staatsanwaltschaft Köln offiziell den 8. Mai als Zeitpunkt der Auffindung nennt, wird als tatsächliches Todesdatum der 7. Mai angegeben. Offenbar war Xatar bereits mehrere Stunden verstorben, ehe sein lebloser Körper entdeckt wurde ein Umstand, der Spekulationen befeuert.

Große Anteilnahme aus der Musik- und Promiwelt

Die Beerdigung geriet zu einem bewegenden Moment für die deutsche Rap-Szene. Viele bekannte Künstler und Weggefährten waren anwesend, um Xatar die letzte Ehre zu erweisen. Zu den Sargträgern zählten unter anderem SSIO und Samy, zwei langjährige Freunde und musikalische Partner.

Auch Schwesta Ewa, deren Karriere Xatar maßgeblich gefördert hatte, zeigte öffentlich ihre Trauer. Zu den Gästen zählten außerdem Shirin David, Schauspieler Emilio Sakraya, sowie die Rapper Massiv, Veysel, Milonair, Eno, Jazeek und Gzuz. Ihre Anwesenheit spiegelte den prägenden Einfluss wider, den Xatar über viele Jahre auf die Szene hatte.

Die islamische Janaza-Zeremonie, bei der der Leichnam rituell gereinigt, in ein weißes Tuch gehüllt und mit Blick gen Mekka bestattet wird, war geprägt von spiritueller Stille. Im Totengebet baten die Anwesenden um Vergebung und Barmherzigkeit für den Verstorbenen.

Ein Leben zwischen Musik, Skandalen und Millionenraub

Die Todesursache ist bislang nicht offiziell bestätigt. Bekannt ist jedoch, dass Xatar in den vergangenen Jahren gesundheitlich angeschlagen war. 2021 erlitt er einen Schlaganfall. Zuletzt arbeitete er in der Wohnung seiner Geschäftspartnerin an neuen Songs, wo er auch gefunden wurde.

Wirtschaftlich geriet der Rapper, der neben Musik auch in der Gastronomie und Mode tätig war, immer wieder in Schwierigkeiten. Mehrere seiner Firmen meldeten Insolvenz an.

Xatars Biografie war schon früh von Brüchen geprägt: 2009 erlangte er bundesweite Bekanntheit durch einen spektakulären Überfall auf einen Goldtransport in Ludwigsburg. Die Beute Gold und Schmuck im Wert von rund 1,8 Millionen Euro blieb bis heute verschwunden. Xatar wurde im Irak festgenommen und nach Deutschland ausgeliefert. Nach einem Geständnis verbüßte er eine mehrjährige Haftstrafe, wurde jedoch 2014 vorzeitig entlassen.

Ein Abgang mit Fragezeichen und ein Vermächtnis in der deutschen Rapgeschichte

Mit seinem Tod hinterlässt Xatar nicht nur Familie und Fans, sondern auch ein komplexes Erbe: als Künstler, Unternehmer, Ex-Sträfling und als jemand, der trotz aller Rückschläge nie aufgehört hat, an sich und seine Musik zu glauben. Der große Andrang bei seiner Beerdigung zeigt: Xatar war mehr als nur ein Skandalrapper er war eine Stimme seiner Generation.