
Oxford-Studie enthüllt: Schon 7000 Schritte am Tag senken das Krebsrisiko deutlich
7000 ist das neue 10.000! Eine aktuelle Studie der renommierten Oxford University zeigt: Bereits 7000 Schritte täglich reichen aus, um das Risiko für gleich 13 Krebsarten signifikant zu senken im Schnitt um 11 Prozent.
Zu den betroffenen Krebsarten zählen unter anderem:
Speiseröhren-, Leber-, Lungen-, Nieren-, Magen-, Gebärmutter-, Darm-, Kopf-Hals-, Rektum-, Blasen- und Brustkrebs, sowie myeloische Leukämie und das Multiple Myelom.
Den größten gesundheitlichen Effekt beobachteten die Wissenschaftler bei einer täglichen Schrittzahl von 9000: Hier sank das Risiko für eine Krebserkrankung um bis zu 16 Prozent.
Überraschend: Wer darüber hinaus auf die oft empfohlenen 10.000 Schritte kam, profitierte nicht zusätzlich. Die Forscher stellten keinen weiteren Gesundheitsvorteil fest der maximale Effekt scheint bereits mit weniger Schritten erreicht zu sein.
Die Menge zählt aber nicht das Tempo
Für die Oxford-Studie trugen die Teilnehmer eine Woche lang spezielle Aktivitätstracker, die sowohl Anzahl als auch Intensität der täglichen Bewegung erfassten. Sechs Jahre später wurden ihre Gesundheitsdaten erneut ausgewertet mit einem klaren Ergebnis.
Bereits ab 5000 Schritten täglich konnten die Forscher erste gesundheitliche Vorteile feststellen. Alles darunter hatte keinen signifikanten Schutzeffekt. Besonders auffällig: Nur drei Prozent der Personen, die regelmäßig zwischen 5000 und 9000 Schritte gingen, erkrankten im Untersuchungszeitraum an einer der 13 betrachteten Krebsarten.
Die Wissenschaftler ermittelten eine konkrete Risikoreduktion:
7000 Schritte täglich senken das Risiko um 11 Prozent
9000 Schritte täglich reduzieren es um 16 Prozent
Wichtig: Der positive Effekt trat unabhängig vom Tempo auf. Ob gemütliches Gehen oder schnelleres Marschieren der gesundheitliche Nutzen war gleich.
Ein weiterer Befund der Studie, veröffentlicht im British Journal of Sports Medicine: Wer lange Sitzzeiten im Alltag durch leichte oder moderate Bewegung ersetzte, konnte sein Krebsrisiko ebenfalls senken. Allerdings zeigte der Wechsel von leichter Aktivität (z. B. Hausarbeit, Gartenarbeit, Nordic Walking) zu moderater Bewegung (z. B. Joggen, zügiges Radfahren) keine zusätzlichen Vorteile im Hinblick auf das Krebsrisiko.
Bewegungsmangel: Ein unterschätzter Risikofaktor für Krebs
Bewegung im Alltag muss nicht kompliziert sein, betont Mhairi Morris, Biochemikerin und Dozentin an der Loughborough University. Die empfohlene Zahl von 7000 Schritten pro Tag muss laut der Expertin nicht am Stück absolviert werden – entscheidend sei die regelmäßige Aktivität über den Tag verteilt.
Schon kleine Änderungen im Alltag können dabei helfen, das Schrittziel zu erreichen:
lieber die Treppe statt den Aufzug nehmen
einen Spaziergang in der Mittagspause einplanen
beim Telefonieren umhergehen
das Auto etwas weiter entfernt parken
„Es geht nicht darum, in Sportkleidung joggend durch die Stadt zu laufen“, so Morris. „Sondern darum, den Körper konsequent in Bewegung zu bringen Stück für Stück.“

Bis zu 40 Prozent weniger Risiko Lebensstil entscheidend
Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich das persönliche Krebsrisiko um bis zu 40 Prozent senken lässt, wenn bestimmte Lebensstilfaktoren gezielt verbessert werden. Dazu zählen unter anderem:
Nichtrauchen
eine ausgewogene Ernährung
Normalgewicht halten
ausreichend Bewegung im Alltag
der Verzicht auf übermäßigen Alkoholkonsum
Schutz vor Infektionen
sowie ein bewusster Umgang mit Umweltbelastungen
Die Forschung zeigt deutlich: Krebsprävention beginnt im Alltag. Schon kleine Veränderungen können langfristig große Wirkung entfalten.
Dr. Mhairi Morris ist Biochemikerin und Dozentin an der Loughborough University in Großbritannien. Sie forscht im Bereich Gesundheit und Wohlbefinden mit dem Schwerpunkt auf den Einfluss von Lebensstilfaktoren auf die Entstehung und Prävention von Krebs. Als Mitglied einer interdisziplinären Forschungsgruppe widmet sie sich insbesondere der Frage, wie Bewegung, Ernährung und Alltagsverhalten das Krankheitsrisiko beeinflussen können.