„Kritik an provokantem Politiker: Ein führender Vertreter der AfD hatte im Sommer die Initiative ‚Made in Germany – Made by Vielfalt‘ scharf attackiert und sie als ‚Heuchelei‘ bezeichnet. Er äußerte zudem die Hoffnung, dass diese Unternehmen bald mit ernsthaften wirtschaftlichen Problemen konfrontiert werden würden.
Bonita Grupp, Geschäftsführerin des schwäbischen Unternehmens Trigema, reagiert nun vehement auf diese Äußerungen. ‚Als ich von seinen Aussagen erfuhr, konnte ich es kaum fassen‘, sagte Grupp in einem Interview, das auch auf ‚Capital‘ veröffentlicht wurde.
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Grupp erteilt Höcke eine Lehrstunde
Es gibt Leute, die glauben, dass „Made in Germany“ gleichbedeutend mit „Made by Germans“ sei, erklärte Grupp. „Das ist jedoch nicht der Fall, und es war auch nie so. Aktuell haben 35 Prozent unserer Mitarbeitenden einen Migrationshintergrund.“
Grupp erklärt: ‚Ohne diese Fachkräfte wäre es uns nicht möglich, unsere Produktion aufrechtzuerhalten – und vielen anderen Unternehmen geht es genauso.‘
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Es gibt sogar Unterkünfte für Geflüchtete auf dem Firmengelände, erklärte ein Sprecher von Grupp. Mittlerweile seien sie jedoch nahezu leer. Der Bedarf sei in den letzten sechs Monaten stark gesunken.
Trigema beschäftigt Mitarbeiter aus 40 verschiedenen Ländern
Bei Trigema arbeiten Menschen aus 40 Nationen, erklärte die Geschäftsführung: ‚Es läuft gut, auch wenn die Region hier sehr ländlich geprägt ist. Neue Mitarbeiter werden offen aufgenommen.‘
25 Mitarbeiter seien syrischer Herkunft, 20 Prozent davon hätten mittlerweile die deutsche Staatsbürgerschaft. ‚Diese Menschen arbeiten bei uns in der Produktion, als Drucker, in der Logistik und vor allem als Näherinnen und Näher.‘ Es wäre ‚schon ein herber Verlust‘, auf diese Mitarbeiter verzichten zu müssen, so die Geschäftsführung.
Der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), Jörg Dittrich (65), äußerte sich in ähnlicher Weise. „Wir sollten dankbar für jeden sein, der sich erfolgreich integriert hat. Die Betriebe im Handwerk setzen darauf, ihre syrischen Mitarbeiter als wertvolle Fachkräfte langfristig und zuverlässig weiterbeschäftigen zu können“, erklärte Dittrich gegenüber „Thepik.de“.
Im Rahmen der Initiative „Made in Germany – Made by Vielfalt“ haben sich zahlreiche Familienunternehmen zusammengeschlossen, die nach eigenen Angaben für Vielfalt und demokratische Werte eintreten.