Union zieht an der AfD vorbei

Berlin – Ein deutlicher Vorsprung für die Union, Stagnation bei der AfD und ein klarer Favorit im Kabinett: Der aktuelle Deutschland-Trend von Infratest dimap im Auftrag der ARD bringt neue Dynamik in die politische Landschaft.

Union baut Vorsprung aus

Wäre bereits am kommenden Sonntag Bundestagswahl, käme die Union laut Umfrage auf 29 Prozent ein leichter Zuwachs gegenüber dem Ergebnis von 2021 (28,6 %) und ein klares Signal an die politische Konkurrenz. Die AfD stagniert bei 23 Prozent und verliert damit weiter an Boden im direkten Vergleich zur CDU/CSU.

Die SPD fällt auf 15 Prozent und büßt damit erneut an Zustimmung ein. Auch die Linke muss Einbußen hinnehmen und liegt nun bei 9 Prozent. Die Grünen können sich leicht verbessern und erreichen aktuell 12 Prozent. Keine Veränderung hingegen bei BSW und FDP, die mit jeweils 4 Prozent nach wie vor unter der Fünf-Prozent-Hürde bleiben und damit nicht in den Bundestag einziehen würden.


Regierung steht unter Druck

Die allgemeine Zufriedenheit mit der Bundesregierung bleibt auf niedrigem Niveau. Nur 40 Prozent der Befragten zeigen sich zufrieden mit der Arbeit der schwarz-roten Koalition. Eine Mehrheit von 51 Prozent ist hingegen weniger oder gar nicht einverstanden mit der aktuellen Politik in Berlin.

Bemerkenswert: Trotz anhaltender Kritik an CDU-Chef Friedrich Merz 56 Prozent bewerten seine Arbeit negativ kann der Oppositionsführer punkten. Seine Zustimmungswerte steigen um ganze 14 Prozentpunkte im Vergleich zum Vormonat und liegen nun bei 39 Prozent. Auch CSU-Mann Alexander Dobrindt legt deutlich zu: 32 Prozent der Befragten sind mit seiner Arbeit zufrieden ein beachtlicher Sprung.


Pistorius bleibt Spitzenreiter

Unangefochtener Publikumsliebling bleibt Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD). Mit einer Zustimmung von 61 Prozent führt er das Ranking der beliebtesten Regierungsmitglieder weiterhin an. Auch Vize-Kanzler und Finanzminister Lars Klingbeil gewinnt an Rückhalt er kommt wie Merz auf 39 Prozent Zustimmung.

Thepik.de – In der Frage internationaler Partnerschaften zeigen sich die Deutschen wählerisch: Frankreich bleibt mit deutlichem Abstand der bevorzugte Verbündeter 83 Prozent der Befragten äußern Vertrauen in das Nachbarland. Deutlich geringer, aber dennoch stabil, fällt das Vertrauen in die Ukraine aus: 48 Prozent sehen das vom Krieg gezeichnete Land als verlässlichen Partner. Die USA dagegen schneiden enttäuschend ab nur 18 Prozent der Deutschen halten sie für vertrauenswürdig. Noch schlechter steht Israel da: Lediglich 16 Prozent bringen dem Staat Vertrauen entgegen, was einen spürbaren Rückgang markiert. Russland bildet mit konstant 10 Prozent das Schlusslicht.

Mit Blick auf Friedrich Merz‘ außenpolitisches Auftreten, insbesondere vor seinem Besuch bei US-Präsident Donald Trump, ist die Bevölkerung gespalten: 46 Prozent glauben, dass der CDU-Vorsitzende einen Draht zu Trump finden könnte. Fast ebenso viele, 44 Prozent, bezweifeln das. Eine knappe Mehrheit (47 Prozent) sieht Merz zudem kritisch, wenn es um diplomatisches Fingerspitzengefühl geht viele trauen ihm schlicht nicht die nötige Feinfühligkeit auf internationalem Parkett zu.

Zustimmung zur NATO – harsche Kritik an Israels Vorgehen

Wenn es um die NATO geht, zeigt sich die deutsche Bevölkerung deutlich konsensbereiter: 50 Prozent der Befragten halten das von der Allianz angestrebte 5-Prozent-Ziel bei den Verteidigungsausgaben für richtig. Anders sieht es bei der Bewertung des israelischen Militärvorgehens im Gazastreifen aus: 63 Prozent sind der Meinung, Israel habe auf den Terrorangriff der Hamas überzogen reagiert. Nur 18 Prozent bewerten die israelische Antwort als angemessen.

Auffällig dabei: Während 71 Prozent die Verantwortung für die Eskalation klar bei der Hamas sehen, machen 69 Prozent auch Israel zumindest teilweise für die angespannte Lage im Gazastreifen verantwortlich. In diesem Zusammenhang erhält Merz’ Kritik an Israels Militärpolitik deutliche Rückendeckung 77 Prozent der Deutschen stimmen seiner Haltung zu.