
Trainer-Poker beendet: Christian Titz wechselt zu Hannover 96
Der monatelange Poker hat ein Ende: Hannover 96 hat seinen neuen Cheftrainer gefunden. Christian Titz (54) verlässt den 1. FC Magdeburg und wechselt rund 150 Kilometer weiter nach Hannover.
Nach rund zwei Wochen intensiver Verhandlungen einigten sich die beiden Zweitligisten am Mittwochnachmittag auf einen Wechsel. Das berichtete zunächst Reviersport; die Informationen decken sich mit den Recherchen von Thepik.de.
Für den Wechsel zahlt Hannover eine Ablöse von mindestens 500.000 Euro. Titz erhält in der niedersächsischen Landeshauptstadt einen Vertrag bis 2028.
Damit steht auch der Nachfolger in Magdeburg fest: Markus Fiedler, bislang Coach der Bundesliga-Reserve des VfB Stuttgart, übernimmt künftig das Traineramt beim FCM.
Titz übernimmt das Erbe von Breitenreiter
In Hannover tritt Christian Titz die Nachfolge von André Breitenreiter (51) an. Der frühere Aufstiegstrainer von 2017 war im April nach nur 13 Spielen davon lediglich drei Siege freigestellt worden.
Lars Barlemann (35) übernahm als Interimstrainer und sammelte immerhin acht Punkte aus den letzten vier Saisonspielen. Dennoch galt er von Beginn an nur als Außenseiter im Rennen um den Cheftrainerposten.
Mit der Verpflichtung von Titz setzt Hannover nun langfristig auf einen erfahrenen Zweitliga-Coach.
Nach langem Poker: Titz landet in Hannover
Nach dem Saisonfinale informierte Christian Titz überraschend Magdeburgs Sportgeschäftsführer Otmar Schork (67) über seinen Wechselwunsch obwohl sein Vertrag noch bis 2026 lief. „Für mich war das ein Nackenschlag. Das hat mich schwer getroffen“, gestand Schork später.
Titz stand zunächst bei Schalke und später auch beim 1. FC Köln als Trainerkandidat hoch im Kurs. In Magdeburg hatte er seit seinem Amtsantritt im Februar 2021 eine beeindruckende Entwicklung eingeleitet: Von der Abstiegszone der 3. Liga führte er den FCM bis auf Platz 5 in der 2. Bundesliga. Diese Erfolgsbilanz überzeugte auch die sportliche Führung von Hannover 96.
Nachdem sich der ursprünglich favorisierte Wunschtrainer Lukas Kwasniok (43) für den Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Köln entschieden hatte, rückte Titz in Hannover zunehmend in den Fokus und wurde schließlich die erste Wahl. Auch Hannovers neuer Sportdirektor Ralf Becker (54), der Titz 2018 beim HSV entlassen hatte, stimmte der Verpflichtung zu.
Die 96-Gesellschafter Martin Kind (81), Gregor Baum (59) und Dirk Roßmann (78) gaben schließlich grünes Licht für eine Ablösezahlung von 500.000 Euro.
Doch einfach wurde der Deal dennoch nicht: In Magdeburg erhoffte man sich nach den hochdotierten Wechseln von Kwasniok (1 Mio. Euro an Paderborn) und Schalkes neuem Coach Miron Muslic (42/1,2 Mio. Euro an Plymouth) ebenfalls eine siebenstellige oder zumindest hohe sechsstellige Ablösesumme. Zwischenzeitlich drohte der Transfer sogar zu scheitern.
Martin Kind forderte daraufhin öffentlich, dass auch Titz selbst aktiv werden müsse: „Er muss jetzt selbst deutlich sagen: Ich will nach Hannover.“
Nun ist der Poker beendet: Christian Titz wechselt zu Hannover 96 und soll den Traditionsklub in der kommenden Saison zurück in die Bundesliga führen.