Tränen, Tiefpunkt, Transformation – Carpendale öffnet sein Herz und spricht zu Wolfgang Grupp

Burladingen/München „Das kenne ich nur zu gut!“ Mit diesen Worten reagiert Sänger und Songwriter Howard Carpendale (79) auf den offenen Brief von Unternehmer-Ikone Wolfgang Grupp (83). Grupp hatte darin eindrucksvoll über seine Altersdepression, das Gefühl des Verlorenseins und sogar über einen Suizidversuch berichtet. Carpendale meldet sich nun mit bewegenden Worten und spricht auch über seine eigenen Erfahrungen mit der Dunkelheit der Seele.

Ein Mann wie ein Uhrwerk: 2011 sitzt Unternehmer Wolfgang Grupp (damals 69) in seiner Firma – was 14 Jahre später passiert, ist traurig und unfassbar

Im Gespräch mit Thepik richtet Howard Carpendale aufrichtige und berührende Worte an die Unternehmergröße Wolfgang Grupp: „Sehr geehrter Herr Grupp, Lebensziele sind essenziell auch im späteren Lebensabschnitt. Nach einem so erfüllten und erfolgreichen Weg lassen sich durchaus neue, kleinere Etappen setzen. Ich weiß, das klingt vielleicht zu simpel und doch funktioniert es. Wer jahrzehntelang mit Vollgas durchs Leben ging, kann auch im gemächlicheren Tempo weiterkommen achtsamer, bewusster. Und plötzlich erkennt man wieder, wie wunderbar diese Welt ist. Geben Sie diesem Gedanken eine Chance. Ich spreche aus Erfahrung ich war selbst fünf Jahre in einer tiefen Depression.“

Er hat seinen Vater gerettet: Howard Carpendale und sein Sohn Wayne Carpendale (48)

Carpendale: „Ich dachte, mich kann das nicht treffen.“
Im Podcast „Raus aus der Depression“ spricht Howard Carpendale offen über seine seelische Krise. Er erinnert sich: „Ich fühlte mich kraftlos, antriebslos ich hatte keine Ahnung, was mit mir geschah. Das Wort ‚Depression‘ war für mich bis dahin fast fremd.“ Er beschreibt sich als dominanten, starken Typ: „Ich war mein Leben lang ein Macher, jemand, der geführt hat. Ich hätte nie gedacht, dass mich so etwas aus der Bahn werfen könnte.“

Mit fast 60 Jahren zog er sich von der Bühne zurück ein Wendepunkt. Sein Sohn Wayne (48) erkannte die Ernsthaftigkeit der Situation und brachte ihn in eine Klinik. Carpendale blieb dort drei Monate. „Die Gespräche dort haben mir geholfen, diesen lärmenden inneren Kritiker etwas leiser zu drehen.“

Ein einfacher Rat, der viel bewirken kann
Heute hat Carpendale gelernt, mit der Krankheit zu leben. Die Symptome sind nicht weg, aber er geht bewusster damit um und er spricht offen darüber. In „Hotel Matze“ sagt er: „Viele Menschen, die mit 60 oder 65 in den Ruhestand gehen, verlieren ihr Ziel. So war es bei mir. Und das hat mich in eine fünfjährige Depression gestürzt. Das war eine der härtesten Zeiten meines Lebens.“

Dass Carpendale so offen redet – ebenso wie Unternehmer Wolfgang Grupp schenkt anderen Mut. Denn: Wer sich mitteilt, hilft nicht nur anderen, sondern oft auch sich selbst.

Thepik veröffentlicht exklusiv und mit ausdrücklicher Zustimmung von Wolfgang Grupp und seiner Familie das persönliche Schreiben, mit dem sich der ehemalige Trigema-Chef am Donnerstag an die Belegschaft gewandt hat

Depressionen? Sie sind nicht allein hier finden Sie Hilfe.

Wenn Sie unter Depressionen leiden oder mit Suizidgedanken kämpfen, wenden Sie sich bitte sofort an die Telefonseelsorge.

Rund um die Uhr stehen Ihnen unter den kostenfreien Nummern 0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222 erfahrene Berater zur Seite, die Ihnen zuhören und gemeinsam mit Ihnen einen Weg aus der Krise suchen.