Ab diesem Kontostand gelten Sie bei Banken als wohlhabend

Ab wann gelte ich bei meiner Bank als reich? Reicht ein Haus in einer Top-Lage, oder sind dafür schon eine Luxusvilla mit Champagner-Pool, ein Privatjet und Millionen auf dem Konto notwendig?

Wie die FAZ berichtet, folgen Banken bei der Einschätzung von Wohlstand nicht einfachen Klischees. Stattdessen ordnen sie vermögende Personen in drei klar definierte Kategorien ein.

Wohlhabend

Die erste Gruppe trägt den Namen „Affluent“, was übersetzt so viel wie wohlhabend, begütert oder vermögend bedeutet. „Affluents besitzen ein liquides Vermögen zwischen 100.000 Euro und einer Million Euro“, berichtet die Zeitung.

Obwohl diese Gruppe nicht zu den reichsten zählt, sind Banken besonders an ihnen interessiert. Der Grund: „Das Geschäft mit wohlhabenden Kunden – also solchen mit einem Vermögen zwischen 100.000 und einer Million Euro – ist aus Margensicht am attraktivsten. Hier können digitale Prozesse weitgehend genutzt werden“, erläutert Felix Germann, Partner bei McKinsey & Company, gegenüber der FAZ.

Für Banken sind diese sogenannten „Affluents“ äußerst begehrt. „Neben heimischen Banken und Sparkassen wetteifern auch zahlreiche ausländische Institute, etwa aus der Schweiz oder Liechtenstein, um ihre Aufmerksamkeit.“

Die Reichen und Superreichen

Wer ein Vermögen von mehr als einer Million Euro besitzt, wird von seiner Bank als sogenanntes HNWI eingestuft. Die Abkürzung steht für „High-Net-Worth-Individual“ – also eine Person mit einem hohen Nettovermögen, kurz: reich.

Allerdings zählt für diesen Status nur Vermögen, das in liquiden Mitteln verfügbar ist, auch als investierbares Vermögen bezeichnet. Immobilien wie der Hauptwohnsitz oder Konsumgüter werden dabei nicht berücksichtigt.

Laut der FAZ beginnt der Status eines UHNWI (Ultra-High-Net-Worth-Individual), vereinfacht gesagt: der Superreichen, ab einem Vermögen von etwa 30 Millionen Euro.

Was wohlhabende und vermögende Kunden für Banken besonders interessant macht: „Sie neigen nicht dazu, ihr Geld kurzfristig abzuziehen oder die Bank zu wechseln, wie es bei Kunden mit Festgeldkonten oft der Fall ist.“

Bei einer Banken-Übernahme werden wohlhabende Kunden entsprechend höher eingestuft: „Höher als Firmenkunden, die häufiger ihre Bankverbindung ändern, und deutlich über den Erträgen aus dem Investmentbanking, das stark von Gelegenheiten abhängt und daher sehr volatil ist.