Patrioten schmähen ihr Land nicht. Wer sich um das Amt der Führung eines Landes bewirbt, sollte dessen Bürger nicht als Sklaven darstellen. Genau dies tut AfD-Chefin Alice Weidel in einem Artikel, den sie in einer konservativen Denkschmiede in den USA veröffentlicht hat. Das ist klar und lässt sich schwer bestreiten.
Der Text jedoch offenbart einiges: Weidel greift auf die Rhetorik von AfD-Politikern wie Björn Höcke zurück, bedient sich von den Rechtsradikalen, den USA-Skeptikern und den Anhängern russischer Politik. Sie spricht von der Versklavung und einem „willenlos gehaltenen“ deutschen Volk.
Bisher hat sie sich noch bewusst von solchen Äußerungen ferngehalten, wie sie nun in diesem US-Interview zu hören waren. Doch nun sieht sie sich gezwungen, diesen Ton anzuschlagen – besonders um die rechtsextremen Flügel ihrer Partei, insbesondere im Osten, zu besänftigen. Ihre Versuche, sich mit Donald Trump und dem Milliardär Elon Musk zu verbinden, scheinen dort nicht wirklich Anklang zu finden.
Die in der Schweiz lebende Alice Weidel bezeichnet uns Deutsche als „ein besiegtes Volk“. Ihrer Ansicht nach behandeln die USA uns wie eine Kolonie, während die EU versucht, uns zu schwächen. Sie wolle dieses Bild ändern.
Die markigen Aussagen von Alice Weidel sollen nur von einer Tatsache ablenken: Sie unterwirft sich Donald Trump und Elon Musk. Beide streben danach, die EU zu schwächen – und Deutschland als führende politische und wirtschaftliche Macht in Europa aus dem Spiel zu nehmen.
Weidel formuliert es so: „Wir werden uns dabei mit den USA abstimmen.“
Der vermeintliche Angriff auf die USA, den sie in ihrem Interview führt, ist nichts anderes als ein Täuschungsmanöver. Sie kritisiert nicht das Amerika, das Trump anstrebt, sondern das transatlantische Modell, das auf ein starkes Europa setzte, das sich global engagierte.
Trump und Musk verfolgen offenbar eine andere Agenda: Sie möchten den Weg für sich freimachen und dabei Hürden für andere aufstellen – auch für Deutschland.
Weidel bietet sich, ihrer AfD und unserem Land lediglich als Unterstützung für Trump und Musk an – den neuen Machthabern in Washington. Ihre Bedingungen könnten schnell auch mit Moskau abgestimmt werden.
Patriotisch ist das wirklich nicht, Frau Weidel!