Ein drohender Handelskonflikt zwischen den USA und wichtigen Handelspartnern führte dazu, dass die Aktien deutscher Autobauer zeitweise stark fielen.
BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen mussten am Montag einen Rückgang von 5 bis 7 Prozent hinnehmen. Auch die Aktien der Lkw-Hersteller Daimler Truck und Traton verzeichneten signifikante Verluste, während Zulieferer wie Continental und Knorr-Bremse ebenfalls einen Kursverlust erlebten.
Beruhigung nach Mexiko-Abkommen Hintergrund: US-Präsident Donald Trump (78) hatte am Wochenende Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Importe aus Mexiko und Kanada verhängt. Zudem wird auf sämtliche Einfuhren aus China ein zusätzlicher Zoll von 10 Prozent erhoben. Auch die EU könnte von diesen Maßnahmen betroffen sein – Trump deutete an, dass dies „ziemlich bald“ geschehen könnte.
Am späten Nachmittag beruhigte sich die Situation etwas. Nach einem Gespräch mit Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum gab Trump bekannt, dass er die Zölle auf Importe aus Mexiko für einen Monat aussetzen werde.
Das Problem für den deutschen Automarkt: Viele große Hersteller und Zulieferer haben Mexiko als Produktionsstandort gewählt, um vor allem den US-Markt zu bedienen. VW, Audi und BMW betreiben dort eigene Werke, während Mercedes-Benz in Zusammenarbeit mit Nissan produziert.
Unterschiedliche Einschätzungen zu den Auswirkungen auf Autobauer
Analyst Philippe Houchois vom Investmenthaus Jefferies ist der Ansicht, dass nicht in erster Linie die deutschen Autohersteller betroffen sind, sondern vielmehr die großen US-Autokonzerne. Die US-Einfuhrzölle könnten die Fahrzeugpreise in den USA und die Produktionskosten um etwa 6 Prozent erhöhen, falls es nicht zu einer schnellen Deeskalation komme, erklärte er.
In einer früheren Analyse sieht Houchois bei Unternehmen wie Volkswagen aufgrund ihrer globalen Ausrichtung eine vergleichsweise geringere Gefahr. BMW und Mercedes-Benz bezeichnet er als netto-Exporteure aus den USA. Im Gegensatz dazu erwartet Jose Asumendi, Analyst bei JPMorgan, größere Auswirkungen auf Daimler Truck, Volkswagen, Traton und Stellantis. (AFP/dpa/Reuters/ias)