IPTV-Piraterie im Fokus: Zwei Jahre Haft für illegalen Händler

Der unaufhörliche Kampf gegen IPTV-Piraterie: Zwei Jahre Haft für den britischen IPTV-Wiederverkäufer Sunny Kanda

Der Kampf gegen illegales Streaming und IPTV-Piraterie geht auch im neuen Jahr unvermindert weiter. In Großbritannien hat das York Crown Court den 41-jährigen Sunny Kanda aus Halifax zu einer Haftstrafe von zwei Jahren verurteilt. Der Grund: Der Verkauf von manipulierten Amazon Fire TV Sticks, die den Zugang zu illegalen IPTV-Streams ermöglichten.

Der unaufhörliche Kampf gegen IPTV-Piraterie: Ein bedeutendes Urteil oder nur ein Tropfen auf den heißen Stein?

Behörden und Organisationen wie FACT (Federation Against Copyright Theft) bezeichnen die Verurteilung von Kanda als wegweisendes Urteil. Rechteinhaber wie Sky, Netflix und Disney+ gaben an, durch Kandas illegale IPTV-Geschäfte einen Einnahmeverlust von insgesamt 108.000 Pfund (etwa 130.000€) erlitten zu haben.

Die Straftaten zogen sich über einen Zeitraum von 18 Monaten, in dem Kanda sich schuldig bekannte, mehrere Gesetzesverstöße begangen zu haben. Darunter fielen das britische Urheberrechtsgesetz, das Betrugsgesetz von 2006 sowie das Gesetz zur Abschöpfung von Erträgen aus Straftaten.

Doch Kritiker stellen die Frage: Kann ein solches Urteil tatsächlich etwas verändern? Denn das Problem der IPTV-Piraterie reicht weit über einzelne Händler und kleine Akteure hinaus.

Die Rolle kleiner Händler im größeren Netzwerk Sunny Kanda war kein Kopf des Ganzen, sondern eher ein kleines Rädchen in einem komplexen System der IPTV-Piraterie. Als Wiederverkäufer griff er auf bereits bestehende Software und Dienste zurück, um modifizierte Fire TV Sticks zu produzieren und diese gewinnbringend weiterzuverkaufen. Diese Geräte ermöglichten es den Kunden, auf illegale Streams zuzugreifen.

Die Ermittlungen wurden angestoßen, als ein Beamter der FACT-Organisation über eine private Facebook-Gruppe auf die Angebote von Kanda stieß und schließlich einen Kauf tätigte. Dies berichtet TorrentFreak in einem aktuellen Artikel.

Händler wie Kanda tragen in der Regel die rechtlichen Konsequenzen, während die eigentlichen Drahtzieher im Hintergrund agieren. Diese Gruppen generieren jeden Monat Millionen und sind flexibel, wenn einzelne Händler aus dem Verkehr gezogen werden. Die Verurteilung von Kanda ist daher eher eine „Symptombekämpfung“, während die wahre Ursache des Problems weiterhin ungelöst bleibt.

Kritik am Urteil im Kampf gegen IPTV-Piraterie Obwohl das Urteil zeigt, dass die britische Justiz illegale Streaming-Dienste ernst nimmt, werfen die Umstände des Falles Fragen auf. Warum wurde ein vergleichsweise kleiner Akteur so hart bestraft, während die wahren Hintermänner weiterhin ungeschoren bleiben? Viele Beobachter sehen in der Entscheidung mehr Symbolik und „Augenwischerei“ als einen echten Fortschritt im Kampf gegen IPTV-Piraterie.

Ein weiteres Problem ist die Frage, inwieweit lokale Strafmaßnahmen ein globales Problem dieser Dimension tatsächlich beeinflussen können. Die Nachfrage nach günstigen illegalen Streaming-Diensten bleibt weiterhin hoch, und die Profiteure dieser Machenschaften wissen, wie sie geschickt der Strafverfolgung entkommen.