Berlin – Messerangriff endet mit tödlichen Schüssen: Augenzeuge schildert dramatische Szenen
Drei Messerstiche, drei Schüsse – nach einer brutalen Attacke in einem Berliner U-Bahnhof wurde der Angreifer von der Polizei erschossen. Ein Augenzeuge, der das Geschehen hautnah miterlebte, berichtet nun von den dramatischen Momenten. Aus Angst vor Querschlägern warf er sich in Deckung.
Am Samstagnachmittag geriet ein 29-jähriger Deutscher in einer Berliner U-Bahn mit seinem späteren Angreifer, einem 43-jährigen Syrer, in Streit. Beide Männer waren bereits polizeibekannt – unter anderem wegen Drogen- und Gewaltdelikten. Zunächst kam es zu einem Gerangel, doch dann eskalierte die Situation: Der Täter zog plötzlich ein Küchenmesser aus dem Hosenbund und stach mehrfach auf sein Opfer ein.

Der schwer verletzte Mann schleppte sich im U-Bahnhof Sophie-Charlotte-Platz noch aus dem Zug, brach dann auf dem Bahnsteig zusammen – wenig später erlag er seinen Verletzungen. Der mutmaßliche Täter floh in Richtung der belebten Schloßstraße im Berliner Stadtteil Charlottenburg.
Ein 20-jähriger Student wurde dort Zeuge der dramatischen Szenen. Wie er dem Tagesspiegel berichtete, saß er auf einer Bank am südlichen Ende des breiten Grünstreifens zwischen den Fahrbahnen.
Von der blutigen Attacke in der U-Bahn hatte er zuvor nichts mitbekommen. Erst als ein Streifenwagen mit hoher Geschwindigkeit aus südlicher Richtung heranraste und an der Ecke zur Knobelsdorffstraße zum Stehen kam, fiel ihm der 43-jährige Verdächtige ins Auge.

Zwei Polizisten stiegen aus dem Streifenwagen, zogen ihre Dienstwaffen und forderten den Mann mehrfach auf, das Messer fallen zu lassen – so berichtet es ein 20-jähriger Student dem Tagesspiegel. Doch der mutmaßliche Täter reagierte nicht, soll laut Zeuge lediglich gesagt haben: „Lass mich in Ruhe“, während er weiter mit dem Messer herumfuchtelte.
Der Mann wirkte laut Augenzeugen ungepflegt, wirr – und offenbar in einem psychisch labilen Zustand. Plötzlich ging er einen Schritt auf einen der Beamten zu. Stichbewegungen habe er dabei jedoch keine gemacht, vielmehr wirkte es, als würde er unkontrolliert mit dem Küchenmesser herumwedeln.
Dann fielen die Schüsse. Ein Beamter feuerte drei Mal – „Bamm, Bamm, Bamm, keine zehn Meter von mir entfernt“, erinnert sich der Student. „Als ich die Schüsse hörte, warf ich mich sofort auf den Boden – aus Angst vor Querschlägern.“ Er sah noch, wie die erste Kugel den Oberkörper des Angreifers traf, weitere Schüsse erwischten ihn am Oberschenkel und Hals.
Trotz sofortiger notärztlicher Versorgung und einer Notoperation erlag der Mann, ein syrischer Staatsbürger, am frühen Sonntagmorgen gegen 6:30 Uhr seinen Verletzungen.
„Der Tag war für uns gelaufen“, sagt der Student rückblickend. Zusammen mit seinen Freunden habe er noch lange zusammengesessen, um das Geschehen zu verarbeiten – ohne zu wissen, dass der Angreifer später verstarb.
Erst später, beim Blick aufs Handy, erfahren sie auch von dem 29-jährigen Mann, der nur wenige Hundert Meter entfernt zuvor niedergestochen worden war. Erst da wurde ihnen das ganze Ausmaß der dramatischen Ereignisse bewusst.