Trier (Rheinland-Pfalz) – Mit einem Gewicht von 80 Tonnen sorgen sie für erhebliche Ersparnisse in der Wirtschaft: Zwei imposante Schleusentore, die bald wieder den reibungslosen Schiffsverkehr auf der Mosel ermöglichen.
Am 8. Dezember 2024 kollidierte ein Schrott-Frachter mit den Toren der Schleuse Müden und riss sie aus ihrer Verankerung. Dadurch war die Mosel vorübergehend für den Schiffsverkehr unpassierbar. 70 Frachter saßen fest.

Mosel nach Schleusen-Unfall für längere Zeit gesperrt
Der Vorfall führte dazu, dass bis zum 27. Dezember eine Notschleusung eingerichtet wurde, um Schiffe durch die Unfallstelle zu bringen. Allerdings nahm eine Passage bis zu sieben Stunden in Anspruch – deutlich mehr als die üblichen 20 Minuten. Das Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) prognostizierte, dass die Schleuse erst Ende März wieder voll funktionsfähig sein würde.
Für die Wirtschaft in Rheinland-Pfalz und besonders im Saarland stellte das Unglück eine erhebliche Krise dar. Unternehmen wie Saarstahl und Dillinger Hütte, die auf den Transport ihrer schwerwiegenden Produkte über den Fluss angewiesen sind, waren von der Situation besonders betroffen.

Der volkswirtschaftliche Schaden durch das Schiffsunglück wird auf mehrere hundert Millionen Euro geschätzt, so die Einschätzung der Logistik-Verbände.
Der Schmier- und Motorölhersteller Liqui Moly ging davon aus, rund 800 zusätzliche Tank-Lkw einsetzen zu müssen, um an die benötigten Rohstoffe zu gelangen. Dies würde Mehrkosten von etwa 500.000 Euro verursachen. Zudem wurden auch steigende Heizölpreise erwartet.

Es scheint, dass es jetzt etwas günstiger wird: Dank der überraschend zügigen Fortschritte bei den Bauarbeiten an der Schleuse konnten die neuen Tore, die jeweils 12 Meter hoch, 14 Meter breit und 40 Tonnen schwer sind, bereits im Trierer Hafen auf eine Schwimmplattform verladen werden. Thomas Heinze vom WSA äußerte sich zufrieden: „Alles hat reibungslos funktioniert.“
Bereits Ende nächster Woche ist der Einbau der Tore geplant. Ab dem 1. Februar sollen dann wieder Schiffe die Mosel befahren können. Das bedeutet, dass mehrere Millionen Euro an zusätzlichen Transportkosten eingespart werden.