Harte Konsequenzen nach Fan-Ausschreitungen: Drittliga-Klub zieht drastische Maßnahmen durch
Jetzt wird durchgegriffen! Drittligist Hansa Rostock reagiert auf die jüngsten Ausschreitungen seiner Anhänger und setzt erste Konsequenzen durch. Für einige Fans dürften diese Maßnahmen schmerzhaft sein.
Nach den skandalösen Vorfällen beim Auswärtsspiel in Aachen, bei denen unter anderem Sitzschalen herausgerissen wurden, und den heftigen Ausschreitungen beim Heimspiel gegen Dynamo Dresden, das 51 Verletzte forderte, zieht der Verein nun klare Grenzen.
Ab sofort werden Auswärtstickets nur noch an Vereinsmitglieder vergeben – damit führt Hansa eine Personalisierung der Karten ein. Der Ticketvorverkauf für Auswärtsspiele beginnt zehn Tage vor dem Spiel und ist auf drei Tage begrenzt. Zudem behält sich der Klub vor, die Maßnahmen weiter zu verschärfen – im Extremfall könnte sogar auf das gesamte Auswärtskontingent verzichtet werden.
Die Ausschreitungen sind kein Einzelfall: Bereits beim Spiel gegen Waldhof Mannheim (15. Februar) fielen Hansa-Fans mit Randale auf.
Aufsichtsratsvorsitzender Sebastian Eggert (43) macht seinem Frust Luft: „Es kotzt uns nur noch an, dass wir uns fast wöchentlich mit zerstörten Toilettenanlagen oder demoliertem Stadioninventar beschäftigen müssen. Auch innerhalb der Hansa-Fanszene wächst das Unverständnis – jeder erkennt die Ernsthaftigkeit der Lage. Jetzt ist endgültig Schluss!“

Auch Klubchef Jürgen Wehlend (59) macht seinem Frust Luft: „Was mich am meisten ärgert, ist, dass uns 3.000 Fans zu einem über 600 Kilometer entfernten Auswärtsspiel am Sonntagabend begleiten – und dann einige völlig ausrasten. Unsere Null-Toleranz-Politik gegenüber Gewalt und Vandalismus bleibt bestehen. Rostock ist ein stolzer Mitgliederverein, der für vieles steht – aber sicher nicht für so ein Verhalten.“
Am Tivoli in Aachen entstand ein Sachschaden im mittleren fünfstelligen Bereich. Erdal Celik, Technischer Direktor von Alemannia Aachen, fordert härtere Strafen und ein bundesweites Stadionverbot für die Täter.