Premier-League-Skandal: Vereinschef stellt Coach öffentlich zur Rede mitten auf dem Rasen

Wut-Ausbruch beim Schlusspfiff Klub-Boss konfrontiert Trainer auf dem Spielfeld

Die Nerven lagen blank besonders bei einem: Nottingham Forests Klubbesitzer Evangelos Marinakis konnte seine Enttäuschung nach dem Abpfiff nicht mehr zurückhalten.

Nach dem ernüchternden 2:2 gegen den bereits abgestiegenen Leicester City dürften sich die Champions-League-Träume des Traditionsklubs bei nur noch zwei ausstehenden Spielen so gut wie erledigt haben. Viel zu wenig für die hohen Ambitionen der Vereinsführung.

Dann der Eklat: Direkt nach dem Spiel betritt Marinakis den Rasen und stellt Trainer Nuno Espírito Santo vor laufenden Kameras zur Rede. Die Szene wirkt wie ein öffentliches Donnerwetter: Deutlich angespannt diskutieren die beiden eine ungewöhnliche und demonstrative Aktion, die für reichlich Aufsehen sorgt.

Szenen wie im Drama Marinakis brüskiert Trainer Santo öffentlich

Als Trainer Nuno Espírito Santo dem aufgebrachten Klubbesitzer Evangelos Marinakis die Hand reichen will, folgt die nächste Eskalationsstufe: Der Grieche ignoriert die Geste demonstrativ, schüttelt nur den Kopf und schimpft energisch weiter auf seinen Coach ein. Die Körpersprache ist eindeutig, das Gespräch einseitig. Nach einigen intensiven Sekunden verlässt Marinakis wutentbrannt den Rasen.

Sportlich steht Nottingham nun unter Druck:
Durch das enttäuschende Remis gegen den Tabellenletzten Leicester rutscht Nottingham Forest auf Rang 7 ab und wäre damit Stand jetzt nicht für einen europäischen Wettbewerb qualifiziert. Die Mannschaft liegt einen Punkt hinter Aston Villa (Conference League) und Chelsea (Europa League). Der Abstand zum so begehrten Champions-League-Platz 4 beträgt bereits drei Zähler.

Eine riesige Chance wurde leichtfertig vergeben und das ausgerechnet in der entscheidenden Saisonphase.

Experte entsetzt Marinakis sorgt für Empörung nach Eklat

Auch abseits des Rasens schlagen die Ereignisse rund um Nottingham Forest hohe Wellen. Sky-Experte Gary Neville fand nach dem Eklat deutliche Worte:
„Was der Klubbesitzer da auf dem Spielfeld veranstaltet hat, ist schlichtweg skandalös. Wäre ich Nuno, würde ich das nicht auf sich beruhen lassen ein klärendes Gespräch wäre überfällig.“

Evangelos Marinakis ist in der Fußballwelt kein Unbekannter vor allem nicht, wenn es laut wird. Der griechische Geschäftsmann, der auch Eigentümer des Traditionsklubs Olympiakos Piräus ist, hat sich in der Vergangenheit immer wieder mit drastischen Aussagen und zweifelhaften Schlagzeilen ins Rampenlicht gebracht.

Unvergessen: Nach einer 0:3-Niederlage polterte er einst in der Kabine seines griechischen Klubs:
„Ihr seid nicht einmal das Toilettenpapier in unserem Trainingszentrum wert. Statt euch einen schönen Urlaub zu wünschen, sage ich: Geht und erstickt!“

Marinakis ein Mann mit explosiver Vergangenheit

Sein Vermögen verdankt Marinakis dem Reedereigeschäft, doch um seine Person ranken sich seit Jahren dunkle Schatten. Immer wieder wurde er mit schweren Vorwürfen konfrontiert darunter Korruption, Spielmanipulation und sogar die Bildung einer kriminellen Vereinigung. In einem besonders brisanten Fall soll er gar ein Bombenattentat auf eine Bäckerei, die einem Schiedsrichter gehörte, in Auftrag gegeben haben während seiner Zeit als Präsident von Olympiakos.

Auch ein Verfahren wegen Heroinschmuggels wurde gegen ihn eröffnet, das später jedoch eingestellt wurde. Dennoch bleibt der Ruf des Multimillionärs umstritten.

Seit 2017 ist Marinakis Eigentümer des englischen Traditionsvereins Nottingham Forest und erneut steht er im Mittelpunkt eines Auftritts, der weit über die Landesgrenzen hinaus für Aufsehen sorgt.