In seiner Antrittsrede erwähnte Donald Trump den Krieg in Europa mit keinem Wort. Doch kurz darauf schlug er plötzlich harte Töne an: Als das Thema Russland und die Ukraine zur Sprache kam, sprach Trump von „Zerstörung“.
Der Ex-Präsident, dem während seiner ersten Amtszeit eine Nähe zum Kreml nachgesagt wurde, richtete eine deutliche Botschaft an Wladimir Putin in Bezug auf einen Waffenstillstand in der Ukraine: „Er sollte eine Einigung erzielen. Ich denke, er wird Russland zerstören, wenn er das nicht tut.“
Trump warnte weiter: „Ich glaube, Russland wird auf große Probleme zusteuern.“ Bereits im Wahlkampf hatte er selbstbewusst angekündigt, den Krieg schnell beenden zu können.

Was hat Trump in der Planung?
Wie ist Trumps Aussage „Putin werde Russland zerstören“ zu verstehen – und wie schnell könnte es gehen?
Elmar Brok (78, CDU), USA-Kenner und ehemaliger Chef-Außenpolitiker des EU-Parlaments, deutet den Satz als klare Warnung mit zweifacher Bedeutung: „Mein erster Gedanke war, dass Trump Putin klarmachen will, was auf dem Spiel steht. Sollte Putin nicht in Trumps Sinne konstruktiv handeln, könnte der US-Präsident die Ukraine massiv unterstützen und Russland mit weiteren Sanktionen in die Knie zwingen – notfalls aus gekränktem Stolz.“
Gleichzeitig warnt Brok, dass „die Ukraine sich warm anziehen müsste“, falls Trump und Putin sich einigen sollten: „Dann würde die Ukraine wohl Zugeständnisse machen müssen – von Landverlust bis hin zur Akzeptanz von schwierigen Bedingungen.“
Alexander Rodnyansky, ukrainischer Wirtschaftswissenschaftler und Berater des Präsidenten, sieht Trumps Aussage weniger dramatisch: „Ich denke, Trump bezieht sich auf die langfristigen wirtschaftlichen Schäden, die der Krieg für Russland bedeutet. Konkrete Drohungen sehe ich bisher nicht – zumindest noch nicht.“
Ganz nach Trumps Motto: Ein Deal muss her – oder es wird ungemütlich.