Schalke am Abgrund: Chaos im Vorstand, Misstrauen im Team  eine schonungslose Analyse

Klares Signal – doch das reicht nicht!

Die Entscheidung, Kees van Wonderen sofort freizustellen, war richtig. Ob er letztlich Mitverursacher oder nur ein weiteres Opfer der prekären Schalke-Misere war, spielt keine Rolle der klassische „Trainer-Effekt“ dürfte in der aktuellen Lage womöglich den Gang in die Relegation verhindern.

Doch abgesehen davon läuft bei Schalke vor allem eines schief: so gut wie alles andere!

► An vorderster Front steht Aufsichtsratsvorsitzender Axel Hefer eine hochumstrittene Figur. In der Hoffnung, den finanziell angeschlagenen Klub (Schuldenstand: rund 150 Millionen Euro) zu sanieren, holte er zunächst den erfolglosen Bernd Schröder. Danach setzte er auf Matthias Tillmann einen Mann, dem bislang jeder tiefere Bezug zum Fußballgeschäft fehlt. Was ihn für die Rolle als Vorstandschef eines sportlich wie wirtschaftlich taumelnden Traditionsvereins qualifiziert, bleibt weiter ein ungelüftetes Rätsel.

► Da ist Kaderplaner Ben Manga ein Mann, der als ständiger Strippenzieher im Hintergrund agiert, bislang aber mehr Fragezeichen als Erfolge hinterlässt. Seine ersten Transfers für Schalke lesen sich wie eine Liste verpasster Chancen: Von 18 Neuzugängen sticht einzig Moussa Sylla als echter Glücksgriff hervor. Der Rest? Enttäuschend oder wie im Fall von Aymen Barkok sogar skandalträchtig. Manga trägt eine klare Mitverantwortung für diese sportlich wie charakterlich fragwürdige Fehlbesetzung des Kaders.

Was derzeit auf dem Platz steht, wirkt wie eine explosive Mischung aus Ego, Unsicherheit und mangelnder Führungsstärke so toxisch, dass selbst ein Spitzencoach scheitern könnte.

► Und dann ist da Frank Baumann der neue starke Mann im sportlichen Bereich. Ihm bleibt keine Eingewöhnungszeit: Er muss jetzt liefern. Und zwar schnell. Schalke braucht einen Trainer mit klarer Haltung, Charisma und Autorität einen, der eine echte Einheit formt. Zudem liegt es an Baumann, die Rolle von Manga kritisch zu überdenken und wenn nötig, Konsequenzen zu ziehen. Was Baumann meint: Schalke braucht keine Resterampe mehr sondern endlich eine BAUMANNschaft!

Ob das jedoch gelingen kann? Daran bestehen erhebliche Zweifel – zu undurchsichtig ist das Geflecht aus Missmanagement, Machtspielchen und internen Reibereien auf Schalke.