Skandal im Gefängnis: Falscher Häftling auf freien Fuß gesetzt

Justiz-Panne in Frankreich: Gefängnis setzt Schwerverbrecher versehentlich auf freien Fuß

Ein schwerer Behördenfehler erschüttert derzeit das französische Justizsystem.

Im Hochsicherheitsgefängnis Gradignan nahe Bordeaux kam es zu einer folgenschweren Verwechslung: Ein Häftling wurde irrtümlich entlassen – und das nur wegen eines nahezu identischen Namens.

Statt eines Mannes, der sich eigentlich unter Hausarrest auf seine bevorstehende Abschiebung vorbereiten sollte, wurde ein verurteilter Gewalttäter freigelassen. Der Mann sitzt eine zehnjährige Haftstrafe ab – wegen eines Raubüberfalls, bei dem im vergangenen Jahr ein Mensch ums Leben kam.

Der Kriminelle erkannte offenbar die Chance und machte keinerlei Anstalten, den Irrtum aufzuklären. Erst später fiel der Justiz der gravierende Fehler auf – zu spät.

Schwerverbrecher nutzt Behördenpanne eiskalt aus – internationale Fahndung läuft

Der 25-jährige Marouane Khaled soll vor sechs Jahren im Rahmen eines Drogengeschäfts einen 34-jährigen Mann versehentlich erschossen haben. Als Justizbeamte ihn aus seiner Zelle holten, war ihm offenbar sofort klar: Hier liegt eine folgenschwere Verwechslung vor.

Doch anstatt den Irrtum aufzuklären, spielte Khaled mit – und zwar überzeugend. Laut Informationen, die Thepik.de aus Justizkreisen vorliegen, habe er gegenüber dem Personal glaubhaft versichert, er sei der vorgesehene Entlassungskandidat.

Verwechslungsgefahr durch fast identischen Namen

Was wie ein absurder Zufall klingt, hat einen simplen Hintergrund: Der Nachname des echten Entlassungskandidaten beginnt mit „R“, Khaleds Name hingegen mit „K“. Offenbar reichte dieser kleine Buchstabendreher aus, um den Justizbeamten einen fatalen Fehler unterlaufen zu lassen.

Verurteilter Mörder auf der Flucht – Behörden alarmiert

Erst als der falsche Häftling bereits verschwunden war, fiel der Justiz der Fehler auf. Inzwischen läuft eine internationale Fahndung auf Hochtouren – mit einem offiziellen Haftbefehl im Gepäck.

Immerhin: Der Mann, der tatsächlich entlassen werden sollte, kam nach Klärung der Verwechslung nun ebenfalls auf freien Fuß.

Justizskandal wirft Fragen auf – Sicherheitslücken im Fokus

Der Vorfall legt gravierende Schwächen in den Sicherheitsmechanismen französischer Gefängnisse offen. Wie konnte es zu einer derart folgenschweren Verwechslung kommen? Und vor allem: Wie lässt sich ein entflohener Gewaltverbrecher wieder aufspüren?

Die öffentliche Empörung wächst – ebenso der Druck auf die Behörden. Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin (42) reagierte umgehend und ordnete eine umfassende Untersuchung des Falls an. Ziel sei es, die genauen Umstände aufzuklären und solche Fehler künftig zu verhindern.