In Südafrika sind mindestens 100 illegale Bergleute bei einem Unglück in einer Mine ums Leben gekommen. Die Männer waren monatelang tief unter Tage eingesperrt.
Berichten zufolge hielten sich mehrere Tausend Bergleute in der verlassenen Goldmine von Stilfontein auf. Viele weigerten sich, die Mine zu verlassen, aus Angst vor Festnahmen, da die Polizei sämtliche Ausgänge der Grube blockiert hatte. Es wird vermutet, dass bewaffnete Kriminelle die Bergleute in der stillgelegten Mine gefangen hielten und sie zur Arbeit zwangen.

Video-Aufnahmen zeigen angeblich Leichen
Sabelo Mnguni, Sprecher der Bergbau-Interessenvertretung „MACUA“, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur AP, dass auf einem Handy, das am Freitag zusammen mit einigen geretteten Bergarbeitern an die Oberfläche gebracht wurde, zwei Videos zu sehen sind. Die Aufnahmen sollen mehrere Leichen zeigen, die unter Tage in Plastik gehüllt sind.

Laut Mnguni sind „mindestens“ 100 Männer in der Mine in der Nordwestprovinz ums Leben gekommen. Die Polizei hatte bereits im November eine Operation gestartet, um die Bergleute zu vertreiben. Es wird vermutet, dass die Männer an Hunger oder Dehydration gestorben sind, erklärte Mnguni. Dem Sprecher zufolge wurden seit Freitag bereits 18 Leichen geborgen.
Polizeisprecher Sebata Mokgwabone teilte mit, dass die Polizei weiterhin überprüfe, wie viele Leichen geborgen und wie viele Überlebende aus der Mine gerettet werden konnten. Die Rettungsaktion wurde am Montag eingeleitet, nachdem ein Gericht in der vergangenen Woche die Regierung zu entsprechenden Maßnahmen aufgefordert hatte.