Glaubst du, dass teurere Preise und höhere Wattleistungen automatisch besseren Sound bedeuten? Wie viel ist wirklich dran an der Vorstellung, dass versilberte Kabel den Klang verbessern, und sind Bluetooth-Kopfhörer tatsächlich gesundheitsschädlich? Sound-Experte Jasper Voigt von HiFi Klubben hinterfragt zehn weit verbreitete Audio-Mythen und stellt sie auf den Prüfstand.
Hochwertige Lautsprecher: Warum teurere Modelle besser klingen
Natürlich bieten hochwertige Geräte eine bessere Klangqualität als günstigere Modelle – doch auch im unteren Preissegment lässt sich bereits beeindruckender Hi-Fi-Sound erleben. Nicht zu vergessen: Der Klang wird in den eigenen vier Wänden von vielen weiteren Faktoren beeinflusst. Hierzu zählen etwa die Größe des Raumes, die verwendeten Wandmaterialien und sogar Möbel oder Dekorationselemente.
Größere Räume reflektieren den Schall anders als kleinere, während Teppiche und Vorhänge den Klang absorbieren können. Im Gegensatz dazu reflektieren harte Materialien wie Beton oder Glas den Schall stärker. Auch die Platzierung der Lautsprecher hat einen großen Einfluss auf den Sound. Es ist daher entscheidend, den richtigen Lautsprecher auszuwählen, der sowohl zur eigenen Persönlichkeit als auch zu den räumlichen Gegebenheiten passt.
Für den einen ist das kompakte Aktivlautsprecher-Set mit integriertem Verstärker die perfekte Wahl, während andere es bevorzugen, verschiedene Sound-Komponenten individuell zusammenzustellen.
Fazit: Guter Sound ist eine Frage des persönlichen Geschmacks – die Technik allein macht den Unterschied nicht aus, auch der Raum muss mitspielen.

Viele Anbieter im Einstiegsbereich werben mit günstigen Passiv-Lautsprechern, die mit beeindruckend hohen Wattzahlen punkten. So kann es vorkommen, dass ein Paar Standlautsprecher mit mehreren Hundert Watt für nur rund 100 Euro erhältlich ist. Diese Werbung wirkt unseriös, denn die hohe Wattzahl allein ist wenig aussagekräftig. Schließlich ist es nicht der Lautsprecher, der die Leistung und Energie erzeugt – das übernimmt der Verstärker.
Ein solches Modell wird wahrscheinlich nicht in der Lage sein, diese Leistung dauerhaft zu verkraften. Wie soll ein Lautsprecher dann noch guten Sound liefern? Seriöse Hersteller geben im Datenblatt des Lautsprechers daher eine Empfehlung für den passenden Leistungsbereich des Verstärkers an.
Was ist jedoch mit Verstärkern? Natürlich sorgt ein hochwertiger Verstärker für einen besseren Klang. Aber auch hier ist die Wattzahl nicht das alleinige Kriterium. Zwar gibt sie die Ausgangsleistung an, aber sie sagt wenig über die Klangqualität aus. Es gibt zahlreiche Verstärker auf dem Markt, die in Bezug auf den Preis stark variieren, obwohl sie die gleiche Leistung haben. Die Bauweise spielt hier eine wichtige Rolle: Je stabiler der Verstärker konstruiert ist und je hochwertiger die Komponenten wie Transformatoren, Netzteile und Kondensatoren sind, desto besser der Klang. Eine hochwertige Bauweise sorgt für weniger Wechselwirkungen mit dem Lautsprecher und trägt somit zu einem klareren Sound bei.
Nicht zuletzt muss man beachten, dass sowohl bei Lautsprechern als auch bei Verstärkern hohe Wattzahlen oft durch veraltete oder unrealistische Messmethoden erzeugt werden.
Fazit: Eine hohe Wattzahl garantiert noch lange keinen guten Sound.
Wie eine höhere Datenrate die Qualität verbessert

Die Datenrate spielt eine entscheidende Rolle für die Qualität digitaler Medieninhalte, da sie angibt, wie viel Daten pro Sekunde in Klang umgewandelt werden. Je mehr Informationen erhalten bleiben, desto näher bleibt der Klang dem Original.
Um Speicherplatz zu sparen, wird Musik oft komprimiert. Bei einigen Kompressionsmethoden werden dabei unwiederbringlich Daten entfernt, um besonders kleine Dateigrößen zu erzielen. Andere Verfahren bewahren alle Daten, was jedoch zu größeren Dateien führt. Unkomprimierte Musik benötigt am meisten Speicher und weist daher die höchste Datenrate auf.
Die Bitrate variiert je nach Audioformat und der verwendeten Kompression. Eine CD hat beispielsweise eine Bitrate von 1.411 Kilobit pro Sekunde (Kbp/s) und enthält unkomprimierte Musik. Streaming-Dienste hingegen bieten meist eine Bitrate von etwa 160-320 Kbp/s, wobei es sich häufig um verlustbehaftete Kompression handelt. Einige Streaming-Dienste bieten jedoch auch Musik in höheren Datenraten an.
Eine höhere Bitrate kann tatsächlich für besseren Sound sorgen. Bei niedrigen Bitraten oder verlustbehafteter Kompression kann eine exzellente Originalaufnahme unter Umständen flach und detailarm klingen.
Fazit: Formate mit höherer Bitrate oder verlustfreier Kompression erhalten mehr Details und klingen mit geeigneten Wiedergabegeräten besser. Der Unterschied zwischen hochkomprimierter Musik und unkomprimierter Musik ist für die meisten Hörer jedoch nicht mehr wahrnehmbar.