Tragischer Unfall: Kinderbuchautorin mit 119 km/h ums Leben gekommen

Duisburg – Eine tödliche Raserei in der Stadt
Zunächst überholte Nico B. (28) in der Duisburger Innenstadt mit hoher Geschwindigkeit mehrere Autos. Doch dann, vor einer roten Ampel, beschleunigte er in wenigen Sekunden von 43 auf 119 km/h. Diese wahnsinnige Fahrt nahm ein tragisches Ende: Sandra K. (†46), Autorin und Mutter von zwei Kindern, zahlte mit ihrem Leben.

Am Montag entschied das Landgericht Duisburg in dem Raser-Prozess und sprach ein vergleichsweise mildes Urteil: Zwei Jahre und neun Monate Haft, unter anderem wegen fahrlässiger Tötung. Gleichzeitig wurde der Haftbefehl gegen den Angeklagten aufgehoben.

Raser mit Badeschlappen am Steuer unterwegs

Ein ungewöhnlicher Vorfall ereignete sich am 7. März 2024: Betriebsleiter Nico B. war an diesem Abend im Fitnessstudio und machte sich mit einem Freund (25) auf den Heimweg nach Mülheim im Ruhrgebiet. Trotz der späten Stunde und der beschleunigten Fahrt entschied sich der 33-Jährige, seine Badeschlappen zu tragen. Ein Blick auf die Aufzeichnungen seines 300-PS-starken Cupra Leon zeigt, dass der Bordcomputer des Fahrzeugs die genauen Daten des Vorfalls speicherte – um 20:13 Uhr und 25 Sekunden kam es schließlich zum Aufprall.

Schwerer Unfall bei Tempo 120 im 50er-Bereich: Familienvater stirbt, Sohn und Fahrer schwer verletzt

Ein tragischer Unfall ereignete sich, als ein Fahrer bei fast 120 km/h im Tempo-50-Bereich auf eine rote Ampel zusteuerte. Laut einem Gutachten konnte der Fahrer, Nico B., den Smart erst 0,7 Sekunden vor dem Aufprall wahrnehmen. Fahrer Michael K. (47) und sein Sohn Leonard (10), der an Autismus leidet, erlitten schwere Verletzungen. Leider verstarb Ehefrau Sandra im Krankenhaus. Die zweifache Mutter hatte sich stets für Kinder engagiert und ein Buch mit dem Titel „Lilli und das Drachenei“ verfasst.

Ampel zeigte bereits 20 Sekunden Rot

Oberstaatsanwältin Devrim Ermis (57) äußerte sich in ihrem Plädoyer kritisch zur Haltung von Nico B. und stellte fest, dass er den Tod von Sandra billigend in Kauf genommen habe. Die Ampel habe bereits 20 Sekunden Rot gezeigt, als er die Kreuzung passierte. „Er setzte sein Fahrzeug wie eine Waffe ein. Die ‚Patrone‘ traf den Wagen der Familie“, erklärte Ermis. Sie betonte, dass der Fahrer sich im Verkehr anderen als überlegen fühlte und die Folgen seines Handelns anscheinend ohne Rücksicht auf die Beteiligten hinnahm.

Die Nebenkläger forderten ebenfalls eine lebenslange Freiheitsstrafe wegen Mordes, was auch die Anwaltsvertretung der Opferseite unterstützte. Rechtsanwalt Stefan Windscheif (37) betonte: „Die verstorbene Frau widmete sich rund um die Uhr der Pflege ihres behinderten Sohnes. Ein solches Unrecht kann niemals wiedergutgemacht werden.“

Verteidiger bestreitet Absicht
Der Verteidiger von Nico B. wies jedoch darauf hin, dass sein Mandant nicht absichtlich bei Rot über die Ampel gefahren sei – eine Einschätzung, die letztlich auch von den Richtern geteilt wurde. Der Anwalt erklärte: „Er hätte weder seinen eigenen noch den Tod seines Beifahrers in Kauf genommen. Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass er dies absichtlich tat. Alle, die ihn kennen, sprechen in den höchsten Tönen von ihm.“ Nico B. äußerte sich am Ende der Verhandlung: „Es tut mir so unendlich leid, dass ich es kaum in Worte fassen kann.“

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, da die Staatsanwaltschaft sofort Revision eingelegt hat.