Ein großer Name für den deutschen Turnsport!
Die US-Amerikanerin Aimee Boorman wird ab März als Trainerin am Kunstturn-Forum in Stuttgart tätig sein und damit eine vakante Trainer-Position besetzen.
Boorman erlangte internationale Bekanntheit durch ihre langjährige Zusammenarbeit (2005–2016) mit Turn-Superstar Simone Biles – der erfolgreichsten Turnerin aller Zeiten mit 30 WM-Medaillen und elf olympischen Auszeichnungen.
In den vergangenen Jahren war Boorman als Trainerin, Expertin und Beraterin für verschiedene nationale Turnverbände tätig. Nun zieht es sie nach Stuttgart, zunächst für einen Zeitraum von fünf Monaten.
Ihre Arbeit umfasst auch die Vorbereitung auf die Heim-EM in Leipzig (26.–31. Mai). Sie wird dabei unter anderem die beiden deutschen Top-Turnerinnen Helen Kevric und Marlene Gotthardt betreuen.
Die ehemalige deutsche Leistungsturnerin Kim Bui äußerte sich am Samstagabend im ZDF-Sportstudio zu Boorman: „Ich kenne sie persönlich als Trainerin nicht, aber ich habe über sie gelesen, dass sie mit ihren Athletinnen wachsen und sich gemeinsam weiterentwickeln will. Das ist ein Ansatz, den ich im Laufe meiner Karriere nicht überall erlebt habe. Es gibt mir Hoffnung für die Zukunft.“
Gerade jetzt ist diese Hoffnung besonders wichtig, denn in den vergangenen Monaten stand der Turn-Stützpunkt in Stuttgart vor allem wegen massiver Kritik im Fokus.
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Ende des vergangenen Jahres erschütterten schwere Vorwürfe den deutschen Turnsport. Ehemalige Leistungsturnerinnen, darunter Tabea Alt und Michelle Timm, berichteten öffentlich über psychische und physische Misshandlungen während ihrer Trainingszeit am Bundesstützpunkt in Stuttgart. Auch Bui trainierte dort jahrelang.
Daraufhin nahmen das Landeskriminalamt Baden-Württemberg und die Staatsanwaltschaft Stuttgart Ermittlungen auf und leiteten mehrere Verfahren wegen Nötigung ein.

Der Deutsche Turner-Bund (DTB) und der Schwäbische Turnerbund (STB) reagierten auf die Vorwürfe und setzten zwei Trainer vorläufig frei.
Bui erklärte: „Turnen soll wieder ein Ort sein, an den alle mit einem guten Gefühl gehen können, und wir als Sportart möchten nicht nur negative Schlagzeilen machen.“