Gerade zu Jahresbeginn sind viele Menschen motiviert, ihre Gewohnheiten zu ändern und einen gesünderen Lebensstil zu verfolgen.
Ein beliebtes Ziel ist der „Veganuary“, bei dem sich zahlreiche Personen entscheiden, im Januar auf alle tierischen Produkte zu verzichten und den veganen Lebensstil auszuprobieren.
Doch stellt sich die Frage: Hat ein veganer Monat tatsächlich positive Auswirkungen? Wir klären, ob der Veganuary der Gesundheit zugutekommt oder sogar zu Nährstoffmängeln führen kann.
Was bringt der Veganuary? Die vegane Ernährung trägt zur Reduzierung von Tierleid bei, schont die Umwelt und kann auch gesundheitliche Vorteile bieten. Laut Studien sind die CO₂-Emissionen einer typischen veganen Ernährung rund 40 Prozent niedriger als bei einer omnivoren Ernährung.
Doch wie wirkt sich der Veganuary auf die Gesundheit aus? Kann ein einziger Monat mit pflanzlicher Kost überhaupt signifikante Veränderungen bewirken? Experten zufolge kann sich der Umstieg bereits nach vier Wochen positiv auswirken. PD Dr. Birgit Terjung von der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) bestätigt, dass auch ein kurzer Zeitraum bereits gesundheitliche Vorteile bieten kann.

Die Expertin erklärt den Zusammenhang: „Eine ballaststoffreiche Ernährung sorgt für lang anhaltende Sättigung. Sie verhindert Blutzuckerspitzen und Heißhungerattacken, unterstützt einen stabilen Zucker- und Fettstoffwechsel in der Leber und trägt zur Senkung des Cholesterinspiegels bei.“ Zudem kann sich eine bereits bestehende Fettleber durch eine solche Ernährung regenerieren.
Was passiert, wenn man sich vegan ernährt?
Die langfristigen Vorteile einer veganen Ernährung zeigt auch eine Studie des Steno Diabetes Centers in Kopenhagen. Neben der Verbesserung von Blutzucker- und Cholesterinwerten beobachteten die Forscher auch eine Gewichtsabnahme.
Teilnehmer, die bis zu vier Monate auf tierische Produkte verzichteten, verloren im Durchschnitt vier Kilo. Im Gegensatz dazu nahm die Kontrollgruppe, die ihre gewohnte Ernährung beibehielt, im gleichen Zeitraum durchschnittlich drei Kilo zu.
Die Forscher führen die positive Gewichtsentwicklung auf die verringerte Kalorienzufuhr zurück. Fakt ist: Vegane Mahlzeiten enthalten bei gleichen Portionen oft weniger Fett und mehr Ballaststoffe – sodass Veganer trotz einer geringeren Kalorienmenge schneller satt werden.

Welche Nährstoffmängel können bei einer veganen Ernährung auftreten?
Eine vegane Ernährungsweise hat viele Vorteile, doch sie kann auch einige gesundheitliche Risiken mit sich bringen. Langfristig könnte insbesondere die Knochengesundheit von Veganern beeinträchtigt werden.
Diese Mängel entstehen oft durch den Verzicht auf tierische Produkte, die wichtige Nährstoffe liefern. Einige dieser Nährstoffe lassen sich durch pflanzliche Alternativen ersetzen, erfordern jedoch regelmäßigen Konsum oder größere Mengen. Ein gut strukturierter Ernährungsplan, regelmäßige medizinische Checks und gegebenenfalls Nahrungsergänzungsmittel können hier hilfreich sein.
Besondere Aufmerksamkeit sollte der Zufuhr von Vitamin B12 und D, aber auch von Proteinen, Kalzium, Eisen, Jod und Omega-3-Fettsäuren gewidmet werden.
Ein weiteres mögliches Problem: Die Umstellung auf eine ballaststoffreiche Ernährung kann den Darm zunächst belasten. Dadurch können Verstopfungen und Bauchkrämpfe auftreten. Ausreichend Flüssigkeit und regelmäßige Bewegung unterstützen den Körper bei der Anpassung.